Nach drei Siegen und drei zweiten Rängen in der Formel-1-Saison 2012 hatte sich Jenson Button für 2013 viel vorgenommen. Lewis Hamilton hatte das Team in Richtung Mercedes verlassen, der Status der unangefochtenen Nummer eins war Button sicher. Knapp ein Jahr später ist außer Ernüchterung bei McLaren nichts von der starken Form des Vorjahres zurückgeblieben, als das Rennteam aus Woking mit insgesamt sechs Siegen, zwölf Podien und 378 Punkten Platz drei in der Konstrukteurswertung belegte.

Gerade einmal 65 Punkte stehen heuer bei McLaren auf der Habenseite, der Rückstand auf Klassenprimus Red Bull liegt schon bei 247 Punkten - Tendenz steigend. Bereits von Saisonbeginn an steckte der sprichwörtliche Wurm drin: Der McLaren hinkte den eigenen Erwartungen und oft auch der Konkurrenz hinterher. Jenson Button, der mit 47 Punkten auf Rang neun der Fahrerwertung steht, wirkt ratlos. Dennoch gibt sich der Champion von 2009 betont kämpferisch und optimistisch.

"Es ist für jedes Team normal, auch einmal schwierige Phasen zu durchlaufen", weiß Button. "McLaren hatte in seiner Geschichte vieler solcher Phasen und hat diese immer mit Bravour gemeistert. Dieses Team weiß, wie es damit umzugehen hat und wie es sein Schicksal wieder zum Guten wenden kann, möglicherweise sogar zu einem besseren als erwartet."

Button, der acht Mal mit McLaren siegte, wird mit Mark Webbers Austritt am Saisonende dienstältester Pilot der Formel 1. Er glaubt jedoch nicht daran, dass ihm angesichts seines momentan schwachen Autos die Zeit für weitere Erfolge davonläuft. "Natürlich ist die aktuelle Situation nicht optimal", verrät Button seine Gemütslage. "Als Fahrer gibt es jedoch nur eine Möglichkeit, eine derartige Situation zu meistern: Du musst immer weiter pushen, positiv bleiben und alles dafür tun, dem Team zu helfen, schnellstmöglich wieder in eine positive Richtung zu steuern."

Dass Button trotz des Optimismus und der Hoffnung auf eine positive Zukunft mit der aktuellen Situation nicht zufrieden ist, lässt er dann doch deutlich durchblicken. "Natürlich will ich immer gewinnen. Ich bin nicht daran interessiert, nur umherzufahren", macht der Ex-Weltmeister seinem Unmut Luft. So sei er seit seinem ersten Triumph in Ungarn 2006 - damals übrigens noch in Diensten von BAR Honda - infiziert von der "Droge Sieg". Button: "Ganz oben auf dem Podium zu stehen ist immer noch unschlagbar - einfach das beste Gefühl auf der Welt. Es macht dich einfach süchtig und du willst es immer wieder erleben."

Dass Button, der momentan für 2014 vertraglich noch nicht gebunden ist, auch im nächsten Jahr für McLaren fährt, scheint eine sichere Sache zu sein. Gerüchteweise steht gar ein neuer Dreijahresvertrag für den smarten Briten zur Disposition. Mit der Rückkehr von Honda als Motorenlieferant McLarens ab 2015 wäre Button zudem erneut mit seinem früheren Arbeitgeber verbunden. Jener Arbeitgeber, unter dem er seinen ersten Sieg feierte.