Fernando Alonso ging nicht mit den besten Voraussetzungen in den Großen Preis von Belgien. Der Spanier kam im turbulenten Qualifying nicht über den neunten Rang hinaus, konnte sich im Rennen jedoch deutlich steigern und fuhr hinter dem überlegenen Sieger Sebastian Vettel auf Platz zwei über die Ziellinie. Mehr war laut Meinung des Asturiers in den Ardennen auch nicht drinnen.

"Wir mussten ein paar Plätze gutmachen, weil wir gestern nicht okay waren", berichtete Alonso nach dem Fallen der Zielflagge. "Heute war es ein bisschen langweilig. Wir haben den zweiten Platz erreicht, aber konnten weder Sebastian Vettel gefährden, noch waren wir von hinten in Bedrängnis", musste er angesichts von 16,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze einräumen. "Das Auto hätte die Geschwindigkeit gehabt, um den Sieg zu holen, aber als wir die anderen überholt hatten, war es etwas zäh."

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali lobte die Leistung seines Schützlings. "Das war ein großartiger Start von Fernando - er war dicht an allen dran, konnte jedoch seine fahrerischen Fähigkeiten zur Anwendung bringen", so der Italiener. "Hinter uns liegt ein schwieriger Monat, in dem wir das Auto nicht verbessern konnten", fuhr Domenicali fort. "Wir mussten auf die Situation reagieren. Das Qualifying hat nicht die wahre Performance gezeigt und heute haben wir gesehen, wie sich der Wagen verbessert hat."

Nachdem zuletzt auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo offen Kritik geübt hatte, war Domenicali die Anspannung deutlich anzumerken. "Ich will die Reaktion meiner Leute sehen", sagte er. "Ich bin völlig fokussiert und die Fahrer wissen, was sie zu tun haben. Tun sie es nicht, wissen sie, wo die Türe ist. Ich bin der glücklichste Mann, wenn wir in der Lage sind zu gewinnen und pushe meine Leute, damit wir das schaffen."

In zwei Wochen gastiert der Formel-1-Zirkus in Monza, was für Alonso und die Scuderia naturgemäß ein ganz besonderes Rennen darstellt. "Letztes Jahr hätten wir dort fast gewonnen. Wir kommen voller Motivation nach Italien und möchten die Tifosi glücklich machen", richtete der zweimalige Champion den Blick nach vorne.