Romain Grosjean sorgte einmal mehr für die actionreichen Szenen beim Ungarn GP. Nicht nur das etwas ungestüme Manöver gegen Jenson Button sorgte für ausreichend Gesprächsstoff, auch das Überholmanöver gegen Felipe Massa war mehr als sehenswert - das sah leider auch die Rennleitung so und legte es allerdings nicht ganz so positiv aus. Doch schon zu Beginn des Rennens hätte der Franzose fast für das erste Highlight gesorgt, als er am Start plötzlich neben Sebastian Vettel auftauchte. Doch Grosjean musste eine Kurve später die Position wieder hergeben, weil der Red-Bull-Pilot seinen Platz vehement zurückeroberte.

Zu vehement, wie Lotus Teamchef Eric Boullier meint. "Er [Grosjean] war ganz klar neben ihm. Und wenn du an dieser Stelle ein Auto neben dir hast, dann kannst du nicht erwarten, dass du es überholst. Es war nicht fair das zu versuchen und mit ihm da Rad an Rad zu fahren", schimpfte der Franzose bei Autosport. Das Image seines Schützlings spielt in diesem Fall keine Rolle für den Teamchef. "Ich weiß, dass Romain letztes Jahr unter Beschuss stand, aber man konnte sehen, dass Sebastians Aktion am Start ziemlich am Limit war."

Einen Rückfall in alte Grosjean-Zeiten sieht er auf keinen Fall. "Nein, um ehrlich zu sein sehe ich das anders", betonte er. So war er mit der Ausbeute auch nicht unzufrieden, vielmehr spricht er von einem brillanten Wochenende des 27-Jährigen. Nach der überzeugenden Performance am Nürburgring sei es nun schon die zweite Glanzleistung hintereinander gewesen, freute sich Boullier. "Er ist bereits schnell und kann sich immer noch entwickeln. Er wird darauf aufbauen und wird stärker und stärker."