Kevin Magnussen war am ersten Tag des Young Driver Tests in Silverstone der Mann der Stunde. Der dänische McLaren-Pilot spulte mit 101 Runden nicht nur die längste Distanz aller Piloten ab, sondern brannte auch die schnellste Zeit in den britischen Asphalt. Dem 20-Jährigen steigt die Bestzeit jedoch nicht zu Kopf, denn schließlich würde es bei Testfahrten um andere Dinge gehen, als um die Jagd nach dem ersten Platz im Tableau.

"Es ist immer schön, sich auf Platz eins zu sehen, aber bei einem Formel-1-Test weiß man nicht, mit wie viel Sprit an Bord die anderen fahren, daher ist es schwierig, sich mit den Leuten zu vergleichen", meinte Magnussen, der verriet, nicht unter Qualifying-Bedingungen gefahren zu sein. "Wir haben aber eine ziemlich gute Ahnung, ob es ein guter Tag war oder nicht und wir fühlen, dass es ein guter war."

Ob das schwächelnde McLaren-Team einen Schritt nach vorne machte, vermochte Magnussen jedoch nicht zu beurteilen, denn normalerweise sitzt er Simulator und fuhr am Mittwoch den MP4-28 zum ersten Mal auf der Strecke. "Ich kann nicht sagen, ob wir große Verbesserungen mit der Aerodynamik, den Reifen oder was auch immer erzielt haben" sagte er. "Wir fahren den Test, ich gebe Feedback und sie analysieren es."

Für die Königsklasse empfehlen

Wenn der Däne nicht gerade für McLaren testet, ist er in der World Series by Renault unterwegs, wo er momentan auf dem zweiten Platz rangiert und hofft, dass ihm der Titelgewinn die Türen zur Königsklasse öffnen wird. "Wir haben einen Plan, laut dem ich in diesem Jahr versuchen sollte zu gewinnen und dann hoffentlich irgendwo in der Formel 1 die Chance bekomme", erklärte er. "Aber wie wir alle wissen, ist es nicht einfach und man muss sich an die Umstände anpassen, so gut wie möglich mit ihnen umgehen und dann sehen, wohin es dich bringt."

Nach Abschluss der Formel-Renault-Meisterschaft werde man sehen, wo er steht, so Magnussen. "Manche Dinge mögen sich verändert haben, aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", gab er zu Protokoll. "Wir müssen alles überprüfen und haben einen Plan, aber man muss sich selbst ständig beurteilen. Wir werden am Ende des Jahres sehen, welche Chancen wir haben. Wir müssen sehen, wo wir stehen, aber ich fühle mich bereit für die Formel 1."

Am Donnerstag wird Oliver Turvey für McLaren im Cockpit sitzen, während am Freitag DTM-Pilot Gary Paffett zum Zuge kommt. Die Mannschaft aus Woking verzichtet trotz der sportlichen Krise gänzlich auf den Einsatz der Stammfahrer.