Die Boxenstopp-Zeitentabelle des Grand Prix von Deutschland am Nürburgring erinnert stark an die Statistik der Vorwoche. Erneut liegt Sebastian Vettel mit zwei seiner Stopps klar in Front. Bei seinem besten Stopp in der siebten Runde war der Heppenheimer der einzige, der mit 18.979 unter 19 Sekunden blieb. Kein allzu überraschendes Ergebnis für jeden, der die Boxenstopp-Analysen auf Motorsport-Magazin.com bereits in den letzten Wochen verfolgt hat.
Interessant ist allerdings die Tatsache, dass Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko nach dem Rennen anmerkte, die Boxenstopps nach den Problemen an Mark Webbers Auto wären als eine Art Sicherheitsvariante durchgeführt worden, die pro Reifenwechsel rund eine Sekunde langsamer wären. Eine Aussage, die anhand der Werte bei Vettels Stopp wohl nicht bestätigt werden kann, ist es doch äußerst unwahrscheinlich, dass der Dreifachweltmeister diese Zeit bei der Boxendurchfahrt wieder gutmachen konnte. Einzig bei Vettels zweiter Boxendurchfahrt und den Stopps seines Teamkollegen Mark Webber lässt sich ein Unterschied erkennen.
Dicht hinter Sebastian Vettel naht bereits Kimi Räikkönen. Der Finne war nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke einer der ersten Verfolger des späteren Siegers. Mit einer schnellsten Boxenstoppzeit von 19.378 Sekunden liegt er jedoch bereits vier Zehntelsekunden hinter Vettel. Addiert man nun die Rückstände, die dem Finnen alleine während der Boxenstopps aufgebrummt wurden, zeigt sich Erstaunliches: Räikkönen wäre, ohne Boxenstopps, der Sieger gewesen. Sein deutscher Konkurrent erreichte nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Rennende das Ziel mit einer Sekunde Vorsprung, während Räikkönen in der Boxengasse insgesamt 1,16 Sekunden auf Vettel liegen ließ. Ganz zu schweigen von den DRS-Zonen, die der Finne ohne seinen Rückstand bis zum Rennende nützen hätte können.
Ein schreckliches Wochenende hatte das leidgeprüfte Williams-Team, das in seinem 600. Grand Prix ein Ergebnis in den Punkten durch die insgesamt schlechtesten Boxenstopps des Wochenendes verspielte. Der langsamste Boxenstopp fällt naturgemäß Mark Webber zu, an dessen RB9 sich das rechte hintere Rad noch in der Boxengasse löste, nachdem es zuvor nicht entsprechend befestigt werden konnte. Bei diesem Zwischenfall wurde ein Kameramann verletzt, Webbers Boxendurchfahrtszeit stieg auf zwei Minuten und 42 Sekunden.
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Die Boxenstoppzeiten beim Deutschland Grand Prix
Fahrer | Team | Motor | Boxenstoppzeit/Sek | Runde |
Sebastian Vettel | Red Bull | Renault | 18.979 | 7 |
Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 19.316 | 45 |
Kimi Räikkönen | Lotus | Renault | 19.378 | 8 |
Fernando Alonso | Ferrari | Ferrari | 19.476 | 24 |
Romain Grosjean | Lotus | Renault | 19.591 | 40 |
Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 19.684 | 48 |
Jenson Button | McLaren | Mercedes | 19.692 | 47 |
Esteban Gutierrez | Sauber | Ferrari | 19.816 | 6 |
Daniel Ricciardo | Toro Rosso | Ferrari | 19.846 | 5 |
Adrian Sutil | Force India | Mercedes | 19.910 | 5 |
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