Romain Grosjean jubelt: zum fünften Mal in seiner Formel-1-Karriere steht der Franzose auf dem Podest. Zeitweise glaubte er auf dem Nürburgring sogar an den ganz großen Wurf, denn er lag mit seinem Lotus in Führung. Während die Spitze - wie auch Teamkollege Kimi Räikkönen - recht früh an die Box fuhr, blieb Grosjean auf weichen Reifen draußen.

Rund eine Sekunde pro Runde war der Lotus-Mann schneller als der Rest des Feldes - trotz alter Pneus. "Wir sind seit dem ersten Stint ein sehr starkes Rennen gefahren", strahlte der Franzose auf dem Podest. Irgendwann war aber auch für ihn die Zeit gekommen, die Reifen zu wechseln und er fiel hinter Sebastian Vettel auf den zweiten Rang zurück.

Eine Safety-Car-Phase bot kurzzeitig die Hoffnung, am Führenden Vettel vorbeizuziehen. Diese Chance verbaute sich de Franzose allerdings durch einen Verbremser in der NGK-Schikane selbst. Dennoch blieb Grosjean immer am Heck des Deutschen, daran änderte auch der finale Boxenstopp nichts. "Ich dachte schon, ich hätte die Chance, Sebastian zu schlagen", gab Grosjean ehrlich zu.

Aus dem Versuch, Vettel zu schlagen, wurde letztlich der Kampf gegen Teamkollege Räikkönen. Der Finne war deutlich länger auf der Strecke geblieben und für den letzten Stint auf weichen Reifen schneller als Grosjean. Mehrfach hörte der Franzose aus der Box: "Räikkönen ist auf den Options. Er ist schneller, halte ihn nicht auf." Schließlich ließ Grosjean seinen Teamkollegen ziehen und kämpfte bis zur letzten Runde gegen Fernando Alonso. Der Spanier - auf der gleichen Strategie wie Räikkönen - kam in riesigen Schritten näher, am Ende aber nicht nah genug heran. "Im Endeffekt denke ich, dass die andere Strategie richtig war. Kimi war am Ende auf Options schneller", erklärte Grosjean dennoch zufrieden.