Ein Reifen nach dem anderen flog die Piloten am vergangenen Sonntag in Silverstone um die Ohren. Insgesamt fünf Hinterreifen gaben am gesamten Wochenende ihren Geist auf. Die FIA reagierte postwendend: Präsident Jean Todt berief eine Notsitzung und brachte zwei Regeländerungen auf den Weg, die für mehr Sicherheit sorgen sollen.

"Unsere Priorität ist es, für Sicherheit in der gesamten Formel 1 zu sorgen und wir glauben, dass die Vorfälle in Silverstone deutliche Sicherheitsbedenken für die Fahrer hervorrufen", so Todt. "Deshalb haben wir uns entschieden, das Format des Young Driver Tests (17.-19. Juli in Silverstone) zu verändern. Nun dürfen auch Fahrer daran teilnehmen, welche die Teams als passend erachten, um die Reifenprobleme des Grand Prix an gleicher Stelle zu lösen."

Demnach setzt die FIA Art, 22,4h des Sportlichen Reglements insofern außer Kraft, dass auch Fahrer am Young Driver Test teilnehmen dürfen, die bei mehr als zwei Grand Prix gestartet sind. Voraussetzung dafür ist, dass die Fahrer ausschließlich zu Reifentestzwecken eingesetzt werden. Gleichzeitig entschied sich die FIA dazu, den Art. 12.6.3 des Technischen Reglements anzupassen. Dieser schrieb bislang Einstimmigkeit unter allen Teams vor, sollte die Reifenspezifikation während der Saison geändert werden sollen.

Der Weltverband teilte auch mit, dass Mercedes weiterhin nicht an diesem Test teilnehmen wird. Nach der Affäre um den Privattest mit Pirelli in Barcelona war das Team durch die FIA International Tribunal vom Young Driver Test ausgeschlossen worden. Diese Entscheidung bleibt auch unter den veränderten Vorzeichen für den Test bestehen.

Unterdessen hat die FIA Pirelli um Sicherheiten gebeten, dass es beim Großen Preis von Deutschland und den folgenden Rennen nicht zu einer Wiederholung der Reifenprobleme von Silverstone kommen wird.

Vor der Bekanntgabe der FIA wurde darüber spekuliert, dass Pirelli möglicherweise zwei zusätzliche Reifentests zugestanden bekommt. Einer davon könnte nach Saisonende stattfinden, um dem Reifenhersteller die Möglichkeit zu geben, sich auf die neue Reifengeneration 2014 einzustellen. Diese erwartet eine derzeit noch unbekannte Herausforderung in Form der neuen V6-Turbo-Motoren.