Lewis Hamilton erlebte bei seinem Heimspiel in Silverstone eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Von Pole Position gestartet, sah sich der Brite schon auf Siegeskurs, doch ein Reifenschaden machte jegliche Hoffnungen zunichte. Nachdem der Mercedes-Pilot bis ins hintere Mittelfeld zurückgefallen war, drehte er jedoch richtig auf und fuhr schlussendlich noch bis auf den vierten Platz nach vorne. Auf Fernando Alonso und Rang drei fehlten lediglich sechs Zehntel.

"Platz vier ist aber nicht wirklich wie ein kleiner Sieg", meinte Hamilton nach dem nervenaufreibenden Grand Prix. "Ich habe am gesamten Wochenende alles richtig gemacht. Heute war ich wirklich unglücklich, denn ich war am Weg zum Sieg und hatte keine Probleme." Gänzlich trösten konnte den Briten der vierte Platz naturgemäß nicht, zu groß war die Enttäuschung ob des Reifenschadens. "Es ist inakzeptabel, dass diese Reifendefekte auftreten und wir hatten Glück, dass niemand verletzt wurde", machte er deutlich. "Kurz bevor der Reifen explodiert ist, habe ich es gespürt."

Danach lieferte sich Hamilton zahlreiche beherzte Kämpfe, unter anderem mit Landsmann Paul di Resta, und machte aus der bescheidenen Situation noch das Beste. "Das Rennen hat dann Spaß gemacht", erzählte der Mercedes-Pilot. "Ich weiß nicht, wie viele Leute ich auf der Strecke überholt habe, aber ich steckte leider auch lange fest. Eine Runde mehr und ich wäre auf das Podium gefahren, aber ich bin trotzdem glücklich, Punkte geholt zu haben. Als sich am Ende des Feldes war, wusste ich nicht, ob ich Punkte holen würde, daher bin dankbar, so weit nach vorne gefahren zu sein."

Aufgrund Sebastian Vettels Ausfall konnte Hamilton in der Weltmeisterschaft schlussendlich sogar ein wenig Boden gutmachen und rangiert nun 43 Punkte hinter der Spitze. "Wenn das Auto in den nächsten Rennen auch so eine starke Performance zeigt, haben wir gute Chancen auf den Sieg", richtete er den Blick bereits gen Nürburgring.