Sebastian Vettel lag in Führung - deutlich. Doch anstatt als Erster über die Ziellinie zu fahren und seinen zweiten Sieg in Silverstone zu feiern, blieb der Red-Bull-Pilot wenige Runden vor Schluss auf der Start-und-Zielgeraden stehen. "Es kam sehr plötzlich", analysierte der Deutsche. "Alles war in Ordnung und ich konnte den Abstand zu Nico [Rosberg] konstant halten."

Dann allerdings verabschiedete sich das Getriebe des Führenden und er musste aufgeben. "Ich wollte nach Stowe in den sechsten Gang nach oben schalten, als sich plötzlich der fünfte verabschiedete. Wenn sich einer verabschiedet, sind die anderen auch gleich alle weg", so die ernüchterte Erklärung des WM-Führenden.

Es sei einfach ein Getriebeschaden gewesen, woran dieser gelegen habe, müsste nun erst noch analysiert werden. Vettel war sicher, dass er die letzten rund 13 Runden noch ohne Probleme vor Nico Rosberg hätte bleiben und das Rennen sicher gewinnen können. "Nico hat nach den Stopps zwar Druck gemacht, aber wir konnten immer dagegenhalten", so der Deutsche, der unterstrich, gegen Ende jedes Stints wieder von seinem Landsmann weggezogen zu sein.

Besonders bitter für den Deutschen: Die durch seinen Ausfall ausgelöste Safetycar-Phase spülte Fernando Alonso auf frischen Reifen noch auf den dritten Rang nach vorne. Damit machte der Spanier in Ferrari-Diensten 15 Punkte auf Vettel gut und liegt nun nur noch 21 Zähler hinter dem dreifachen Weltmeister.

Trotz aller Enttäuschung über verpasste 25 Punkte, blieb Vettel gelassen. "Ich sehe die Situation recht nüchtern. Ich habe heute alles getan." Gleich am Start sei er an Rosberg vorbeigegangen und auch im Verlauf des Rennens einen Tick schneller als Lewis Hamilton vor ihm gewesen, der dann ohnehin einen Reifenschaden hatte. "Es ist natürlich ärgerlicher, auszuscheiden, wenn man vorne liegt, als etwa auf Rang acht. Es ist einfach schade, da oben stehen drei Pokale und ich darf keinen mitnehmen."

Enttäuscht, nur den Pokal durch Mark Webber gewonnen zu haben, war auch Teamchef Christian Horner. "Natürlich ist es sehr schmerzhaft, den Rennsieg zwölf Runden vor Schluss durch das Ausscheiden wegen eines Getriebeproblems zu verlieren", machte der Brite keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. "Aber Sebastian hat heute wirklich alles richtig gemacht, es ist einfach nur extrem schade."