Bei Ferrari gab es am Samstag in Monte Carlo vor allem zwei Dinge: Hängende Mundwinkel und eine ganze Menge Arbeit. Letzteres war in erster Linie Felipe Massas Trainingsabflug geschuldet, der die Mechaniker des Traditionsrennstalls aus Maranello vor eine harte Probe stellte: Binnen zwei Stunden mussten sie den Boliden des Brasilianers wieder herrichten, wollte er noch in den Kampf um die Startplätze eingreifen... eine Herausforderung, an der man am Ende scheiterte. Zwar stand Massa in Q1 bereits in voller Montur wartend neben seinem F138, zum Einsteigen bereit - letzten Endes dauerten die Reparaturarbeiten am Ferrari jedoch so lange, dass der Routinier keine schnelle Runde mehr drehen konnte. Technikdirektor Pat Fry erklärte nach dem Zeittraining enttäuscht: "Das war kein einfacher Tag für uns - es ging am Vormittag schon schlecht los, als Felipe im dritten Freien Training seinen Unfall hatte."

"Das Team sah sich danach vor ein Rennen gegen die Zeit gestellt, um das Auto wieder flott zu machen und ihm eine Teilnahme am Qualifying zu ermöglichen, aber unglücklicherweise waren zu viele Teile beschädigt, sowohl vorne als auch hinten", erklärte der Brite in Bezug auf Massas Abflug in St. Devote und dessen Folgen. "Die Reparaturarbeiten waren gemessen an der Kürze der Zeit einfach zu umfangreich", musste Fry einräumen, der trotzdem ein spannendes Qualifying gesehen hatte. "Im Nassen ist es in Monaco immer interessant, gerade bei der Zeitenjagd. Man muss besonders auf den Verkehr achten, auf die gelben Flaggen und auf die sich ständig verändernden Streckenbedingungen - gerade an solchen Tagen wie heute, wenn der Regen kommt und geht." Dass Fernando Alonso am Samstag nicht über P6 hinauskam, machte Fry an den fallenden Temperaturen fest.

"Die haben unsere Performance heute beeinträchtigt und bei Fernando hatten wir auch ein paar Probleme mit der Balance", so der Techniker, der meinte: "Diese Faktoren haben dazu geführt, dass wir nicht das erhoffte Resultat einfahren konnten." Immerhin sei das Team den weiteren Anforderungen der kniffeligen Wettersituation aber gut Herr geworden. "In Q2 haben wir kurzerhand doch noch von Intermediates auf Trockenreifen gewechselt und das war die richtige Entscheidung", lobte Fry die Arbeit am Kommandostand. Ihm war aber auch nicht entgangen: "Die Pace von Mercedes und Red Bull war heute sehr gut... und morgen kämpfen wir hier somit auch gegen die Statistik, da die Sieger fast immer von weit vorne losgefahren sind." Trotzdem wolle man noch nicht aufgeben, so Fry: "Wenn sich uns eine Chance bietet, werden wir sie nützen und weiter vorstoßen."