In der Königsklasse des Motorsports sollte sich eigentlich alles um Motoren, Reifen, usw. drehen, doch in Spanien gibt es nur ein Thema - und zwar ein haariges: Roscoe, die Bulldogge von Lewis Hamilton. Er ist der neue Star im Paddock. Nicht zuletzt dank seines Herrchens, der via Twitter und Facebook über die fabelhafte Welt von Roscoe berichtet. Roscoe beim Checken der E-Mails, beim Musikhören, beim Schlafen, beim Autofahren - alles wird mit Bildern dokumentiert.

Die Hundeliebe von Hamilton kennt keine Grenzen und dagegen spricht auch rein gar nichts. Abstrus wird es allerdings, wenn man bedenkt, dass Roscoe einen eigenen Paddock-Pass von Bernie Ecclestone erhalten hat. Nicht einmal Hamiltons Fitnesstrainer Ville Vihola oder der frühere Grand-Prix-Fahrer Taki Inoue sind für Ecclestone würdig genug, um einen Pass zu erhalten. Ein brauner Vierbeiner dagegen schon - Kopfschütten ist hier durchaus erlaubt. Nachdem er in Bahrain krankheitsbedingt bei Mama Hamilton bleiben musste, ist Roscoe in Spanien erstmals live vor Ort.

Unzertrennlich: Hamilton & Roscoe, Foto: Lewis Hamilton
Unzertrennlich: Hamilton & Roscoe, Foto: Lewis Hamilton

Doch bisher bekam ihn keiner zu Gesicht. "Roscoe war zuletzt in London bei meiner Familie. Dort hat er sich verletzt. Mein Vater hat nur einen Rums gehört, jetzt humpelt er ein wenig. Deshalb ist er nicht hier, sondern in meinem Motorhome", verriet Hamilton. Das einzige, was man in Barcelona zu Gesicht bekommt, sind Mercedes-Mitarbeiter, die mit Hundespielzeug - natürlich in britischer Nationalflagge - durch die Gegend rennen. Während Hamilton derzeit kein anderes Thema kennt als Roscoe, waren bei Kimi Räikkönen Fragen zum Thema Hund verboten.

Ein finnischer Journalist warnte Motorsport-Magazin.com vor dem Interview mit Räikkönen: "Wenn du eine emotionale Reaktion von Kimi sehen willst, dann brauchst du ihn nur nach Ajax zu fragen. Aber wehe, du tust das." Den deutschen Schäferhund bekam der Finne von Mercedes-Sekretärin Petra Schleunig zur Hochzeit 2004 geschenkt. Vor dem Spanien GP starb Ajax im Alter von elf Jahren - und der Iceman zeigte erstmals Emotionen. Damit steht fest: die Formel 1 ist hundeverrückt.