Es war eines der Manöver der bisherigen Saison: Jenson Button und Sergio Perez kämpften in Bahrain Rad an Rad, sodass es sogar zur Berührung kam, woraufhin Button sich via Funk lautstark bei der McLaren-Box beschwerte. Mittlerweile sind die Ungereimtheiten zwar ausgeräumt, doch der ehemalige Grand-Prix-Pilot John Watson ist der Ansicht, dass Button sich über seinen stürmischen Stallgefährten nicht aufregen sollte. "Wenn Perez Button eine schwierige Zeit bereitet, liegt es an Button, sich damit zu arrangieren", meinte Watson, der bereits mehrfach bekundete, kein großer Freund des Mexikaners zu sein. "Er kann nicht erwarten, dass Martin Whitmarsh Perez zurückruft."

Laut Watson müsse Button auf die Attacken seines Teamkollegens reagieren und nicht den Schwanz einziehen. "Wenn dich dein junger Teamkollege hart attackiert, ist das nicht schön, aber es ist Teil des Spiels. Du musst antworten, indem du den besten Job machst." Watson, der zwischen 1979 und 1983 selbst für McLaren im Cockpit saß, sah das teaminterne Duell nahe an der Grenze zur Lächerlichkeit, doch so etwas geschehe, wenn ein erfahrener Pilot und ein junger Fahrer zusammenspannt werden.

Button, der Elder Statesman

"Wenn ein Jungspund wie Perez gegen Button fährt, der der Elder Statesman der aktuellen Formel 1 ist und das aufregende Wheel-to-Wheel-Racing schon mehrfach erlebt hat, passiert es oftmals, dass am Ende beide Schaden nehmen", führte Watson aus. "Alles, was ein Teamchef tun kann, ist, sie daran zu erinnern, dass sie für das Team und nicht sich selbst fahren und sich daher nicht gegenseitig aus dem Rennen nehmen dürfen."

Watson ist kein Freund von Perez, Foto: Sutton
Watson ist kein Freund von Perez, Foto: Sutton

Perez sei derzeit bestrebt, sich innerhalb des Rennstalls einen Namen zu machen, erklärte Watson. "Jemand wie Perez ist schnell, feurig und scharf drauf, wie Tiere im Dschungel seine Duftmarke zu legen, um eine Rangordnung im Team zu etablieren", zog der Nordire einen plakativen Vergleich. "Er ist verzweifelt und will zeigen, was er kann, vor allem da er in den ersten drei Rennen nicht wahnsinnig viel auf die Reihe bekommen hat."

Button hingegen sei äußerst erfahren und die Nummer eins im Team, auch wenn McLaren dies nicht zugeben würde, hielt Watson fest. "Aber weil er in dieser Position ist, hat er eine Zielscheibe auf seinem Rücken und Perez denkt, dass er bei McLaren im Vorteil ist, wenn er ihn schlägt", überlegte der 66-Jährige. "Es ist das Gesetz des Dschungels, dass man seine Duftmarke abgibt. Das versucht jeder Fahrer - sie wollen das Team führen."