Schon vor dem Saisonstart schoss der ehemalige Grand-Prix-Pilot John Watson gegen Sergio Perez und kritisierte McLaren für die Verpflichtung des Mexikaners. Nach zwei Rennen, in denen Perez lediglich zwei Zähler holte, legte er nun nach - die fehlende Erfahrung des 23-Jährigen sei mitverantwortlich für das bisher schwache Abschneiden von McLaren.

"Red Bull hat zwei Fahrer mit viel Erfahrung, dasselbe gilt für Ferrari und Mercedes", sagte Watson. "McLaren sieht hingegen aus, als hätten sie eineinhalb Fahrer." Perez habe mit seinen drei Podiumsplatzierungen für Sauber im Vorjahr zwar einige gute Rennen abgeliefert, doch Watson hegt Zweifel, dass er in der Lage ist, dem Team ausreichend Informationen zukommen zu lassen.

"Gib Perez ein wirklich gutes Auto und er wird womöglich glänzen, aber für mich kann ein ultimativer Fahrer auch aus einem unterdurchschnittlichen Wagen Performance herausholen", machte Watson seinen Standpunkt deutlich - es sei noch nicht klar, ob Perez dazu in der Lage ist. Watson ist jedoch zuversichtlich, dass McLaren den Weg aus der Krise finden kann, da die Mannschaft aus Woking über die entsprechende Infrastruktur und Leute verfüge, um die Probleme zu beheben. "Aber erst müssen sie herausfinden, wo das Problem liegt und momentan weiß ich nicht, ob sie es überhaupt kennen", meinte er.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: John Watson hat schon sehr früh einen Schuldigen für die Misere bei McLaren ausgemacht, war er doch auch schon von der Verpflichtung des Mexikaners alles andere als überzeugt. Perez ist jedoch lediglich ein Bauernopfer und trägt wohl die geringste Schuld am katastrophalen Saisonstart der Chrompfeile. Die Gründe sind viel mehr in der Konstruktion des neuen Bolidens zu suchen - es wurden bekanntlich zahlreiche Neuerungen realisiert, unter anderem setzt McLaren nun auf Pull-Rods an der Vorderachse. Aufgrund der Fülle der Änderungen ist es nicht einfach, die Wurzel des Problems zu finden, doch diese trägt sicherlich nicht den Namen Sergio Perez, der schon unter Beweis stellte, dass er auch mit einem schwachen Wagen reüssieren kann. (Philipp Schajer)