Das gab es noch nie zuvor in dieser Saison: Erstmals qualifizierte sich Caterham vor Marussia. Charles Pic machte es möglich. Der Franzose war in 1:35.283 Minuten fast eine Sekunde schneller als Jules Bianchi und eroberte somit Startplatz 19. Spielte Heikki Kovalainen, kürzlich als Testfahrer zu Caterham zurückgekehrt, bereits eine Rolle, oder lag es an den Updates, die das Team an Pics Auto verbaute? "Wir haben hier ein paar neue Teile, die uns definitiv geholfen haben", gab Pic die Antwort. Davon konnte Teamkollege Giedo van der Garde nur träumen, er musste auf die Updates verzichten und im 1. Training sein Auto an Kovalainen abtreten.

Das überraschende Resultat weckte große Hoffnungen in Pic für den weiteren Verlauf des Wochenendes. Der Blick geht nach vorn. "Wir müssen die Pace mit ins Rennen nehmen und nach dem guten Reifenverschleiß auf unseren Longruns könnten wir einen interessanten Kampf mit ein paar Autos vor uns haben." Freude beim einen Piloten, Enttäuschung beim anderen. Marussia-Pilot Bianchi wollte auch in Bahrain zeigen, dass er der Platzhirsch unter den Hinterbänklern ist, doch dann kam alles anders. Der Franzose meinte, dass dies vor allem am Streckenlayout liege. "Das passiert die Boxengasse rauf und runter", wollte er diesem Makel aber keine übermäßige Bedeutung zuordnen.

Bianchi kämpfte schon das gesamte Wochenende lang mit der Balance seines Boliden und bislang war das Team nicht in der Lage, die Probleme auszuräumen. Doch der Ferrari-Junior wollte sich nicht entmutigen lassen. "Wir haben Vertrauen in unsere Rennpace und die Strategie", sagte er. "Morgen werden wir sehen, ob dieses Rennen dazu bestimmt war oder nicht, unser Rennen zu sein." Max Chilton konnte sich wieder einmal nicht gegen seinen starken Teamkollegen durchsetzen - Startplatz 21, immerhin nicht Letzter, nachdem Esteban Gutierrez mit einer Fünf-Platz-Strafe belegt wurde und ans Ende des Feldes rutschte.

Doch das Qualifying war hart für Chilton, er musste quasi blind seine Runden drehen, ohne Erfahrung mit den Medium-Reifen. Was war passiert? Der junge Brite musste die letzten 30 Minuten des 3. Trainings aussetzen, weil die Wasserpumpe seines KER-Systems streikte. Im Qualifying selbst lief es nicht besser, in Kurve 11 leistete sich Chilton einen folgenschweren Fahrfehler. "Da blockierten meine Räder und anhand der Daten konnte ich ablesen, dass mich dies gut drei, vier Zehntel kostete", erklärte er den Vorfall. "Aber wenn ich es schaffe, am Start an Van der Garde vorbei zu gehen, denke ich, dass wir mehr von den Verbesserungen zeigen können, die wir hinter den Kulissen erzielt haben."

Da wird der Niederländer jedoch ein Wörtchen mitreden wollen. Van der Garde erlebte einen kniffligen Start in seine erste Formel-1-Saison und ist noch nicht ganz bei der Musik. Für Bahrain hat er sich jedoch eine ganze Menge vorgenommen. "Ich denke, dass ich morgen eine wichtige Rolle im Rennen spielen kann auf einer Strecke, die uns recht gut liegt", meinte er. Mit einem Auge schielt er jedoch schon richtig Spanien Grand Prix: dort erhält Van der Garde das gleiche Update-Paket wie sein Teamkollege.