Das China-Wochenende von Daniel Ricciardo kann man mit einem Wort zusammenfassen: beeindruckend. Der Toro-Rosso-Pilot konnte sich nicht nur auf der siebten Position qualifizieren, sondern diese auch im Rennen halten. Mit seinen ersten sechs Punkten in diesem Jahr kletterte der junge Australier auf Rang elf in der Fahrerwertung und ließ damit beispielsweise Adrian Sutil, der in China großes Pech hatte, und Nico Hülkenberg hinter sich. Ganz zu schweigen von McLaren-Pilot Sergio Perez, der mit neuem Arbeitsgerät bislang nur zwei Punkte ergatterte.

Doch Ricciardo ist sich bewusst, dass das Ergebnis aus Shanghai nur die halbe Miete ist. Nun muss er in den verbleibenden Saisonrennen versuchen, dieses Ergebnis zu bestätigen, um sich auf dem Radar von Red Bull und auch anderen Top-Teams zu etablieren. "Wir müssen das jetzt ein paar Mal machen, denn einmal ist definitiv nicht genug", erklärte er. "Aber dass wir es in China geschafft haben, gibt uns viel Vertrauen und als Team wissen wir jetzt, dass wir es schaffen können. Wenn ich eine weitere Top-10-Startposition in diesem Jahr herausfahren kann, dann weiß ich, was ich damit anfangen muss und ich freue mich darauf, daraus Kapital zu schlagen."

Dabei muss natürlich auch das Auto mitspielen. Doch Ricciardo ist fest davon überzeugt, dass der STR8 nach einem Upgrade in China und weiteren Neuerungen für das erste Europa-Rennen regelmäßig für die Punkte gut sein wird. "Wir müssen noch sehen, wie wir uns auf anderen Strecken schlagen, aber ich bin zufrieden mit dem, was vor uns liegt", zeigte er sich zuversichtlich.

Daniel Ricciardo könnte seinen Landsmann bei Red Bull beerben., Foto: Sutton
Daniel Ricciardo könnte seinen Landsmann bei Red Bull beerben., Foto: Sutton

Für Ricciardo geht es jedoch nicht nur darum, für Toro Rosso gute Ergebnisse zu erzielen. Diese sind auch die Basis für seine Zukunft in der Formel 1, die 2014 richtig in Schwung kommen könnte. Es wird zwar bereits seit Jahren gemunkelt, Mark Webber werde seine Karriere beenden und doch verlängerte Ricciardos Landsmann seinen Vertrag mit Red Bull jedes Mal um ein Jahr. Nach dieser Saison, die in den ersten Rennen bereits viel Pech und Ärgernisse für den Routinier bereithielten, könnte allerdings tatsächlich Schluss sein und das heiß begehrte Cockpit neben Sebastian Vettel frei werden.

Ricciardo leugnete nicht, dass er sehr wohl registriert, welche Wirkung seine Leistung auf der Strecke auf die Obrigkeit beim Schwesterteam hat. "Ich bin mir sicher, dass sie es genossen haben. Es ist ein schönes Gefühl, ein paar Leute in Aufregung zu versetzen", erklärte er. Ricciardo betonte, dass er sich nicht durch den vorangegangenen Ausfall auf dem Sepang International Circuit zurückwerfen ließ. "Nach Malaysia bin ich positiv geblieben, aber wenn man mir gesagt hätte, dass ich in Shanghai den siebten Platz hole, dann hätte ich denjenigen für verrückt erklärt. Ich bin wirklich zufrieden mit dem Ergebnis und das müssen wir jetzt nutzen, um einen Lauf zu bekommen."