Für Jean-Eric Vergne steht 2013 viel auf dem Spiel. Zum einen winkt dem Franzosen ein Cockpit bei Schwester-Rennstall Red Bull, sollte der Vertrag von Mark Webber nicht verlängert werden. Zum anderen besteht die Gefahr, dass er sein Cockpit bei Toro Rosso abgeben muss, wenn seine Leistungen nicht den Vorstellungen der Red-Bull-Bosse entsprechen. Von einem entscheidenden Jahr wollte Vergne dennoch nicht reden.

"Ich würde nicht sagen, dass es eine Alles-oder-nichts-Saison ist. Keine Saison ist wichtiger als andere", sagte er. Besonderen Druck verspürt er wegen der bedrohlichen Ausgangslage ohnehin nicht. "Mir reicht es nicht aus, einfach nur in der Formel 1 zu fahren - ich will mich weiter verbessern", stellte er klar. "Mit dem Wechsel in die Formel 1 hat die Arbeit erst begonnen." Um die angesprochenen Verbesserungen zu erreichen, habe er im Winter hart an sich gearbeitet.

Jean-Eric Vergne: Auf den Spuren von Kimi Räikkönen?, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne: Auf den Spuren von Kimi Räikkönen?, Foto: Sutton

"Mir kam es vor allem darauf an, mich persönlich weiterzuentwickeln", berichtete er. "Ich habe viel an meinem Fahrstil gearbeitet und versucht, die Zusammenarbeit mit den Mechanikern zu optimieren." Und die Bemühungen tragen offenbar erste Früchte. "Ich bin ein besserer Fahrer als im letzten Jahr und das Verständnis mit den Ingenieuren klappt jetzt sehr gut."

Besondere Schwerpunkte habe er in seinem Training nicht gesetzt, verriet Vergne, die Qualifying-Schwäche, die ihm im letzten Jahr zu schaffen machte, sei er nicht gezielt angegangen. "Meine Leistungen im Qualifying werden mit der Zeit besser werden, gegen Ende des letzten Jahres habe ich mich schon gesteigert", sagte er. "Aber ich will mich nicht nur im Qualifying verbessern, sondern in allen Disziplinen, von FP1 am Freitagmorgen bis zum Rennen am Sonntag."

Und bislang scheint es ganz gut zu laufen. Mit dem Start in die neue Saison zeigte sich der Toro-Rosso-Pilot jedenfalls zufrieden, auch wenn beim Saisonauftakt in Melbourne mehr möglich gewesen sei. "Bisher war es ganz okay", meinte er. "In Australien haben wir die Chance ausgelassen, gute Punkte mitzunehmen. Das ist schade, Q3 wäre sicherlich möglich gewesen und die Performance im Rennen war ziemlich gut."

Aber getreu dem Motto 'Aufgeschoben ist nicht aufgehoben' will Vergne nun vom Rennen in Malaysia etwas Zählbares mitnehmen. "Mal sehen was hier möglich ist. Mein Ziel ist es, in die Punkte zu fahren." Der 22-Jährige räumte allerdings ein, dass ihn die weiterhin unberechenbaren Pirelli-Pneus bei diesem Vorhaben noch ausbremsen könnten. Für die jungen Fahrer sei es noch komplizierter, die widerspenstigen Walzen in den Griff zu bekommen.

In allen Bereichen verbessern

"Die Reifen sind sehr schwierig zu verstehen, weil es so viele Komponenten gibt, die das Verhalten beeinflussen", erläuterte Vergne. "Man muss mit den Ingenieuren zusammen eine Lösung finden, damit sie so lange wie möglich halten." Sollte das gelingen, sei nicht nur in Malaysia, sondern in der gesamten Saison einiges möglich. "Ich versuche, mit unserem Paket so gute Resultate wie möglich zu erzielen. Mein Ziel ist es, mich im Vergleich zum letzten Jahr in allen Bereichen zu steigern."