Mit Blick auf die neue Saison: wie ist Ihre Stimmung und wie ist Ihr Gefühl mit dem E21?
James Allison: Nach drei Tests in Folge fühlt man sich ziemlich müde. Das ist fast wie drei Grands Prix hintereinander. Wir sind ein bisschen frustriert über die viele Zeit, die wir auf der Strecke verloren haben, aber wir sind trotzdem aufgeregt und optimistisch und wir freuen uns darauf, das Auto nach Melbourne zu bringen, um zu sehen, was wir dort damit erreichen können.

Was haben sie im Winter über den E21 gelernt und was glauben Sie, erreichen zu können?
James Allison: Ich denke, dass es ab Jerez klar war, dass es eine Menge schneller Teams geben wird. Ich glaube, dass es auch vom ersten Test an klar war, dass wir das Potential haben, eines davon zu sein. Und unserer Läufe geben keinen Anlass dazu, das in Frage zu stellen. Wir werden ums Podium kämpfen und zielen auf Rennsiege ab.

Wie groß ist die Herausforderung mit den neuen Pirelli-Reifen?
James Allison: Wir haben schon ein paar Schlagzeilen über die Herausforderung der Reifen gelesen, aber man muss dabei bedenken, dass die Reifen für jeden die gleiche Herausforderung sind. Außerdem sind sie für die Rennsaison gemacht und nicht für die Testsaison. Wir haben sie bislang nur bei Temperaturen gefahren, die nicht wirklich ideal für sie waren. Folglich wäre es töricht, irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen, nur darauf basierend, was wir bisher gesehen haben. Ich erwarte, dass sie beim Saisonstart nicht so dramatisch sein werden, aber nichtsdestotrotz glaube ich, dass wir von ihnen erwarten können, dass sie eine entscheidende Rolle in den ersten Rennen dieses Jahres spielen.

Es wurde viel über den starken Abbau gesprochen. Ist das ein Problem?
James Allison: Diese Aussagen muss man in Relation sehen: In Relation, wo und wann wir getestet haben. Von allen Strecken, auf denen wir fahren, ist Barcelona eine der aggressiveren und Jerez ist in etwa die aggressivste überhaupt. Reifen, die für den Sommer konzipiert sind, im Winter zu fahren, auf einer Strecke, die zu den aggressivsten überhaupt gehört, bedeutet, dass man die Reifen nicht gerade in ihrem Optimalbereich sieht. Auch wenn Strecken- und Wetterbedingungen weit davon entfernt waren, ideal zu sein, so haben wir doch eine zufriedenstellende Rennsimulation abspulen können, so dass wir als Team nicht allzu besorgt darüber sind. Wenn wir die Reifen auf weniger aggressiven Kursen bei besseren Witterungsbedingungen sehen, werden sie besser sein. Ja, natürlich werden sie abbauen, aber nicht so stark, wie manche Leute das behaupten. Und sie werden die Rennen auch aufregend machen.

Wie vorteilhaft ist die Kontinuität bei den Fahrern für das Team?
James Allison: Es ist definitiv vorteilhaft, weil wir uns nicht mit irgendwelchen Problemen rumärgern müssen, die wir mit neuen Fahrern hätten. Wie das Seat-Fitting oder das Anpassen der Bremsen. Das haben wir alles lange hinter uns. Unsere Fahrer sind absolut gut vorbereitet und bereit, loszulegen.

Kann der E21 einen Titel nach Enstone holen?
James Allison: Es ist nicht außerhalb des Möglichen. Es sieht so aus, als würde uns eine außerordentlich enge Saison bevorstehen, von dem, was wir bisher gesehen haben. Unser Auto sieht gegen die Konkurrenz nicht schlecht aus, von dem, was wir bisher ableiten können. Wir haben dazu ein gutes Team und gute Fahrer. Es ist sicherlich enger als letztes Jahr, aber das haben wir auch erwartet, weil es die zweite Saison mit ziemlich stabilem Reglement ist.

Werden wir das DRD (Drag Reduction Device) auch im Rennen sehen?
James Allison: Wir sind dem Einsatz einen Schritt näher gekommen, aber es ist eine schwere Geburt. Es ist ein sehr schwieriges Konzept, das wir hinkriegen müssen. Es ist ein passives System, folglich ist die Kraft auf den Schalter nicht besonders groß. Die Schwierigkeit ist es, das Umschalten klar, reproduzierbar und ausreichen stark zu machen, um auf den Flügel zu schalten und gleichzeitig muss der Flügel ausreichend robust sein. Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Hoffentlich ist jeder gewarnt, wenn es am Auto angebracht ist und mit voller Stärke arbeitet.

Es scheint, als hätte es vor der Saison Aufregung um das Motoren-Mapping gegeben...
James Allison: Wie jedes gute Team, versuchen auch wir die Grenzen auszuloten, um zu sehen, was möglich ist und was nicht. Man hat eine Menge Regeln und man will herausfinden, wo die Grenzen sind. Das macht man, indem man Fragen stellt. Wir haben die FIA gefragt, was möglich ist, während wir gleichzeitig das auf der Strecke getestete haben, worüber die die FIA gefragt haben. Als sich die FIA das angesehen hat und gesagt hat 'nein, das dürft ihr nicht machen', haben wir herausgefunden, dass wir es ohnehin nicht besonders mochten.

Was wäre Ihrer Meinung nach ein guter Auftakt im Albert Park?
James Allison: Ein gutes Rennwochenende im Albert Park wäre es, in der ersten Reihe zu stehen und eine Podiumsplatzierung zu erreichen. Das ist sicherlich möglich.