Für Sebastian Vettel ist die Winterpause vorbei. Nachdem er sich ausgeruht und ein wenig Abstand gewonnen hat, startete für ihn mit der Präsentation des RB9 die neue Saison. "Ich habe es genossen, mal in meinem eigenen Bett zu schlafen und mein eigenes Frühstück zu machen. Nichts gegen Hotel-Buffets, aber man ist doch froh, wenn man mal selber was machen kann", sagte der dreifache Weltmeister in Milton Keynes. Für die neue Saison mussten die Batterien aber dann auch aufgeladen werden, denn Vettel erwartet starke Konkurrenz.

Auf die Frage, was sein Ziel mit dem RB9 sei, gab sich der Titelverteidiger vorsichtig: "Im Moment das schwer zu sagen und nicht vorherzusehen. Ich denke, es wird ein hartes Jahr. Konstanz wird wichtig sein und hoffentlich werden wir auf Anhieb schnell sein. Dann wird unsere Aufgabe auch noch darin liegen, das Auto auch noch zuverlässig zu machen." Aufgrund des stabilen Reglements glaubt Vettel, dass viele Teams die Möglichkeit haben werden, vorne mitzumischen. "Die anderen Teams werden hart gearbeitet haben, um uns zu entthronen. Jedes Rennen kann den Unterschied ausmachen" mahnte er an.

Erst das Date, dann der Spitzname

Außerdem gab er bei der Präsentation Einblicke in die Entwicklungsphilosophie bei Red Bull: "Im Winter habe ich mich selbst zurückgehalten und die Entwicklung basiert hauptsächlich auf den Erfahrungen aus dem letzten Jahr. Es ist nicht so, dass man unterm Weihnachtsbaum noch angerufen und gefragt wird, wie denn das und das gewesen ist. Das haben wir schon im Detail im Vorjahr erarbeitet."

Zwar hat der Heppenheimer mit 25 Jahren bereits eine beeindruckende Zahl an Titeln, Pole Positions und Siegen eingefahren, doch allzu sehr ist er nicht auf Zahlen fixiert: "Wie weit das noch geht, weiß ich nicht. Es ist eine Sache, zurückzuschauen, was wir bisher erreicht haben. Aber jetzt starten wir alle wieder bei null und es wird wieder ein langes Jahr mit vielen Rennen. Auf uns wartet eine große Herausforderung, aber ich freue mich drauf." Die Öffentlichkeit habe ebenso hohe Erwartungen wie er und Red Bull selbst. "Wir haben also einen hohen Druck."

"Wir haben die letzten drei Jahre gewonnen, aber es gibt keine Garantie dafür und nichts, was uns helfen kann. Wir müssen bei jeder Gelegenheit und auf jeder einzelnen Runde absolut fokussiert sein." Es sei eine Sache, das so ins Mikrofon zu sagen, aber eine andere, wenn dann der Helm auf dem Kopf sitzt. Die Entscheidung über den Rufnamen des RB9 ist noch nicht gefallen. "Das wird Zeit brauchen, wir müssen uns erst kennenlernen", meinte Vettel. "Das passiert eigentlich immer recht spät, eine Woche vor Australien, wenn wir mit den Mechanikern zusammensitzen. Es gibt verschiedene Optionen und was wir für die beste Wahl halten, nehmen wir eben."