Die Saison 2012 glich für Romain Grosjean einer wahren Achterbahnfahrt. Der Franzose in Diensten von Lotus fuhr zwar drei Mal auf das Podium, war jedoch auch in zahlreiche Unfälle verwickelt, die im Massencrash von Spa gipfelten, woraufhin der gebürtige Genfer für ein Rennen aus dem Verkehr gezogen wurde. "Ich denke nicht, dass es genau so gelaufen ist wie ich wollte", blickte Grosjean auf das vergangene Jahr zurück. "Wir hatten zu viele Zwischenfälle. Wir hatten zwar gute Resultate und waren schneller als ich erwartet habe, aber vielleicht wollte ich ein bisschen zu viel."

Schlussendlich erhielt Grosjean dennoch einen neuen Vertrag bei Lotus und ist zuversichtlich, aus dem schwierigen Vorjahr die richtigen Lehren gezogen zu haben. "Wir wissen, dass es keine weiteren Chancen mehr geben wird, daher muss ich leisten, was das Team erwartet", ist er sich seiner Situation bewusst. Grosjean arbeitet seit dem Unfall in Belgien mit einem Psychologen zusammen, diese Kooperation habe sich über den Winter bezahlt gemacht. Der 26-Jährige führte zudem viele Gespräche mit Lotus-Besitzer Genii Capital, ehe der Anruf mit der Vertragsverlängerung kam. "Als sie mich anriefen, um zu sagen: 'Okay, ein weiteres Jahr', war ich mehr als glücklich", strahlte er.

Nach dem Unfall in Spa wurde Grosjean für ein Rennen gesperrt, Foto: Sutton
Nach dem Unfall in Spa wurde Grosjean für ein Rennen gesperrt, Foto: Sutton

Boullier fordert Leistung

Teamchef Eric Boullier ist optimistisch, dass Grosjean aus all den Problemen des Vorjahres gestärkt hervorgangen ist, betonte jedoch auch, dass er mehr von ihm fordert. "Wir hatten mit Romain einige Probleme. Die Saison 2012 hat nicht ganz die Erwartungen erfüllt, die wir an ihn hatten", berichtete der Franzose und merkte an, dass sich Lotus bei der Verlängerung nur wohl fühlte, da Grosjean bewusst ist, was von ihm verlangt wird.

"Seit seiner Sperre im letzten Jahr hatten wir ziemlich intensive Gespräche. Es gab viele Veränderungen in seinem Umfeld und er brauchte viel Unterstützung, um zu verstehen", erzählte Boullier über die Zusammenarbeit in den letzten Monaten. "Er musste es selbst herausfinden." Da Grosjean jede Meisterschaft für sich entschied, an der er vor seiner Zeit in der Formel 1 teilnahm, würde er wissen, wie man Rennen und Titel gewinnt, betonte der Teamchef. "Seine Herangehensweise in der Saison 2012 war aber vielleicht nicht die effizienteste und er hat sich in etwas verrannt", übte er leichte Kritik, um Grosjean jedoch auch postwendend Rosen zu streuen. "Wir glauben, dass er Speed und Potenzial hat, daher mussten wir sicherstellen, dass er alles verstanden hat, was wir von ihm erwarten."