Bei Ferrari ist man weiter damit beschäftigt, die vergangene Saison und den Verlust des Weltmeister-Titels bei den Fahrern aufzuarbeiten. Dabei hat das Team die Feststellung getroffen, dass es bei Konkurrent Red Bull Racing im Prinzip genauso eine klare Nummer 1 gibt wie bei der Scuderia selbst. Bei Ferrari wird Fernando Alonso offen als der Führungsfahrer kommuniziert und das an der Strecke auch ohne Wenn und Aber umgesetzt - etwa dieses Jahr in Austin, wo Felipe Massa absichtlich eine Getriebestrafe in Kauf nehmen musste, damit Alonso einen besseren Startplatz erhielt.

"Wenn die anderen das nicht mögen, ist uns das egal. Andere kritisieren das, aber machen das Gleiche; wenn auch weniger transparent", meinte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo laut spanischen Medien. Bei Red Bull haben die Verantwortlichen immer betont, dass beide Fahrer gleichwertig behandelt werden. Neben Montezemolo glaubt aber auch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali, dass dem nicht wirklich so ist.

Wir sprechen nicht über andere

"Warum hat Webber so viele Defekte an seinem Auto? Weil die besten Teile an den Fahrer mit den besseren Ergebnissen gehen. Das ist normal und es scheint so logisch, dass wir nie etwas dazu sagen. Wir sprechen nicht gerne über andere, aber die anderen sprechen gerne über uns", sagte Domenicali.

Mit Blick auf die anderen musste er aber doch feststellen, dass Red Bull und McLaren 2012 schnellere Autos hatten, was aufgrund der nicht so großen Regeländerungen für 2013 ein gewisses Problem darstellt. Die Einschränkung von DRS an Samstagen sieht die Scuderia aber als großen Umsturz und die weicheren Reifen, die Pirelli liefern will, sollten ebenfalls helfen. "Dieses Jahr brauchten wir zwischen zwei und fünf Runden, um die Reifen auf Temperatur zu bringen", meinte der Teamchef.