Drei Titel in drei Jahren: Sebastian Vettel ist bereits mit 25 Jahren ein ganz Großer seiner Zunft. Er ist nicht nur der jüngste Fahrer, dem dieses Kunststück gelang, sondern neben Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher auch der einzige, der drei Mal in Folge triumphierte. Dabei hat der Weltmeister den Höhepunkt seines Leistungsvermögens noch nicht einmal erreicht. Diese Meinung vertritt zumindest Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Vettels Vorgesetzter räumte allerdings ein, dass die Rekorde Schumachers auch für Vettel nur schwer zu knacken seien.

"Es ist schwierig, sich vorzustellen, dass irgendein Fahrer 91 Grand-Prix-Siege und sieben Meisterschaften schlägt", meinte Horner. Vettels Bilanz sei dennoch aller Ehren wert. "Sebastian ist erst 25 Jahre, er hat drei Titel gewonnen und 26 Siege in 101 Rennen. Er stand öfter als 40 Mal auf dem Podium und hat 34 Poles; bis jetzt hatte er eine bemerkenswerte Karriere", schlussfolgerte er.

Und das Ende der Fahnenstange ist offenbar noch lange nicht erreicht. "Als Fahrer wird sich Sebastian noch weiter entwickeln", sagte der Brite. "Erst die Zeit wird zeigen, wozu er fähig ist, aber das Aufregende ist, dass wir das Beste von ihm noch nicht gesehen haben." Mit dieser Meinung steht Horner übrigens nicht alleine da. Auch die Konkurrenz hält große Stücke auf Vettel und traut ihm noch den einen oder anderen WM-Gewinn zu. "Sebastian hat die Fähigkeit dazuzulernen. Es wird sicher nicht bei drei Titeln bleiben", meinte beispielsweise McLaren-Sportchef Sam Michael.

Erschwert wird die Aufgabe dadurch, dass inzwischen fast alle Teams vergleichbare Voraussetzungen haben. "Die Formel 1 ist anders als vor 15 Jahren. Das Feld ist viel ausgeglichener, alle haben die gleichen Reifen, die gleiche Anzahl an Testtagen und die Motorleistung ist begrenzt", so Horner. Die Rivalen im nächsten Jahr erneut hinter sich zu lassen, sei sowohl für Red Bull als auch für Vettel eine große Herausforderung. "Die werden keinen Winterschlaf halten, deshalb müssen auch wir uns verbessern und das Auto weiter entwickeln", erklärte der 39-Jährige.

Horner machte freilich keinen Hehl daraus, dass sich Red Bull für das Kräftemessen mit der Konkurrenz von McLaren und Ferrari gerüstet fühlt. "Wir haben ein ausgezeichnetes Fundament. Selbst wenn wir das erste Rennen im nächsten Jahr mit dem jetzigen Auto fahren würden, wäre das eine gute Basis", stellte er klar. Ausruhen dürfte sich das Weltmeisterteam auf diesen Lorbeeren jedoch nicht. "Die Formel 1 steht nie still", erläuterte er bei Autosport. "Jeder im Team weiß das. Wir haben uns in den letzten drei Jahren verbessert haben, und das wollen wir auch 2013 tun."