2012 war eine gute Saison für Mark Webber, 2012 war eine schlechte Saison für Mark Webber. Der Australier war sich nach dem Abschluss des Formel-1-Jahres selbst nicht sicher, wie er es bewerten sollte. Es freute ihn, dass er Monaco und Silverstone jeweils zum zweiten Mal in drei Jahren gewinnen konnte und dass er nach dem Großbritannien Grand Prix in guter Position war, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Doch danach wollte es bei ihm nicht mehr so richtig laufen. Nur noch in Korea und Indien kam er auf das Podest, ansonsten lief es eher durchwachsen.

Positiv musste er vermerken, dass er sich im Qualifying gegenüber Teamkollege Sebastian Vettel im Vergleich zu 2011 steigern konnte. Er unterlag im teaminternen Duell lediglich mit elf zu neun, 2011 hatte Vettel mit 16 zu drei gewonnen. "2011 war für mich in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Jahr, aber diese Saison war ich so ziemlich wieder dort, wo ich 2010 war", meinte Webber in seiner Kolumne bei der BBC. Bei seiner Pace konnte er also zulegen, nur bei der Konstanz sah er noch Nachholbedarf. Früher zählte er diesen Bereich zu seinen Stärken und das muss für ihn wieder so werden.

Eine schwarze Serie

Warum die Ergebnisse nicht nach Wunsch waren, dafür sah er verschiedene Gründe. "Ich verpasste einen Platz in Reihe eins und einen potentiellen Sieg in Barcelona, weil ich mich nur als Elfter qualifizierte, nachdem wir dachten, ich hätte auf meiner ersten Runde genug getan, um es unter die Top-10 zu schaffen - nur um dann zu merken, dass es nicht so war. Ich hatte im Qualifying von Valencia einen Defekt, wodurch ich sehr weit hinten starten musste", teilte er mit.

Nach Silverstone ging es mit dem Pech erst so richtig los. In Deutschland verlor er fünf Startplätze, weil sein Getriebe gewechselt werden musste. In Ungarn versagte sein Differential, statt eines potentiellen fünften Platzes belegte Webber Rang acht und musste für Belgien noch dazu sein Getriebe wechseln - was wieder fünf Startplätze kostete. "In Monza fuhr ich nicht so gut, wie es mir möglich gewesen wäre, in Singapur bekamen wir die Strategie nicht richtig hin und in Japan schoss mich Romain Grosjean von Lotus in der zweiten Kurve ab. Das war es für mich mit der Weltmeisterschaft - und dann folgte noch der Lichtmaschinen-Defekt beim USA Grand Prix."

An den Starts arbeiten

Gegen konstante Gegner wie Fernando Alonso und Sebastian Vettel ist so eine Negativ-Serie Gift, wobei auch sie Pech hatten. Alonso mit seinen Ausfällen in Belgien und Japan, Vettel mit den Lichtmaschinen-Defekten in Valencia und Monza. Webber war trotzdem der Meinung, dass es bei seinem Teamkollegen recht rund gelaufen war und das den Unterschied bei Red Bull Racing ausmachte. "Dennoch gab es viel Positives für mich. Ich war näher an Seb dran als ich das früher manchmal war, also ist es ironisch, dass der Punkteabstand größer war, als er sein sollte. Ich denke jetzt schon an nächstes Jahr. Wir müssen die Konstanz wiederfinden, die Pace halten und an den Starts arbeiten, die dieses Jahr nicht so gut waren."