Immer noch beherrscht das Titelduell Ferrari gegen Red Bull die Schlagzeilen - und dass, obwohl das Duell längst pro Sebastian Vettel und Red Bull entschieden ist (Motorsport-Magazin.com berichtete). Einem wäre eine nachträgliche Strafe für Vettel ganz Recht gekommen - und nein, ich rede hier nicht von Fernando Alonso, sondern seinem Boss Stefano Domenicali.

Die Tatsache, dass Ferrari zum zweiten Mal in drei Jahren den Titel im letzten Rennen verloren hat, brachte Domenicali auf den heißen Stuhl. Auch wenn er nach dem Saisonfinale betonte, dass man stolz auf die gezeigte Leistung 2012 sein kann, so kann einzig Fernando Alonso erhobenen Hauptes durch Maranello schreiten, denn er hielt mit seiner "Eichhörnchen-Sammeltaktik" den Titelkampf bis zum Ende offen.

Domenicali wird es allerdings weit weniger bringen, zu versuchen Optimismus zu versprühen und darauf zu beharren, dass 2013 alles besser wird. Wie Domenicali macht auch Martin Whitmarsh die Tatsache angreifbar, dass mit Red Bull ein Team die Formel 1 dominiert, dessen Wurzeln nicht in der Formel 1 liegen. Vor allem in England hat man keine Lust mehr zu warten - den letzten Fahrertitel gewann Hamilton 2008, noch länger ist der letzte Konstrukteurstitel (1998) her.

Die Kritik: Anders als sein Vorgänger Ron Dennis sei Whitmarsh zu weich und nicht erfolgshungrig genug. Kritik, die auch Jean Todts Nachfolger Domenicali bekannt ist. Whitmarsh und Domenicali könnten im kommenden Jahr noch mehr ins Schwitzen geraten, sollten die erwarteten Erfolge erneut ausbleiben. Bleibt abzuwarten, wie lange sie es auf dem besagten heißen Stuhl aushalten.