Motorenlieferant Renault steht der Möglichkeit offen gegenüber, ab 2014 mehr als vier Teams mit Triebwerken zu beliefern. Momentan rüstet der französische Hersteller Red Bull, Lotus, Caterham und Williams aus und schon dafür brauchte es die besondere Zustimmung der FIA, weil ein Lieferant laut Reglement nur drei Teams ausstatten darf. Wenn in zwei Jahren die neue Motorenformel mit 1,6 Liter V6-Turbomotoren Einzug hält, könnte es aber nur mehr drei Hersteller geben. Der für 2014 geplante Einstieg von PURE scheiterte an den Finanzen und Cosworth wird die Entwicklung eines neuen Motors wohl ebenfalls zu teuer werden.

Damit blieben neben Renault noch Mercedes und Ferrari übrig, womit jeder mehr Teams beliefern müsste, damit das gesamte Feld mit Motoren versorgt ist. Für Renault-CEO Carlos Ghosn wäre das kein Problem. "Warum nicht?", fragte er. "Wir werden so viele Teams ausrüsten, wie es von den Regeln erlaubt wird, denn es gibt einige Vorschriften und denen werden wir folgen. Aber es gibt kein Problem. Unsere Technologie ist nicht auf ein paar Teams beschränkt. Wir sind bereit, unsere Technologie weiteren Teams anzubieten."

Der Fokus muss gewahrt bleiben

Eine Voraussetzung für Ghosn war aber, dass die Aufmerksamkeit, die den Siegerteams geschenkt werden kann, durch die zusätzlichen Kunden nicht verringert werden muss. "Für uns hat es Priorität, die technologische Unterstützung für Red Bull auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Wir wollen sicherstellen, dass wir immer bei dem Team sind, das gewinnt und vorne mitfährt. Gleichzeitig sind wir aber bereit, die Technologie an andere Teams zu liefern", erklärte er.

Dass Renault überhaupt noch etwas zu liefern hat, liegt an den neuen Regeln für 2014. Die Änderung des Motor-Reglements war wichtig für die Franzosen, weil man unbedingt in eine umweltfreundlichere Richtung arbeiten wollte. "Erinnern Sie sich an 2008, als wir unsere Strategie änderten und sagten, wir werden ein Motorenlieferant. Die Bedingung war, dass die Formel 1 sich in Richtung umweltfreundlicher Technologien bewegt. Wir sagten nicht, wir brauchen Elektro-Autos. Wir sagten nur, wir werden bleiben und weitermachen, solange sich die Technologie mehr in Richtung Umweltfreundlichkeit entwickelt. Und das passiert gerade."