Wie die meisten Piloten war mit Lewis Hamilton auch der amtierende USA-Sieger von der neuen Streckenanlage in Austin begeistert. "Es ist eine großartige Fahrerstrecke, aber so viel mehr kann man bislang auch noch gar nicht sagen. Wir hatten einen sauberen Vormittag und insgesamt war es ein guter Tag", fand der Indianapolis-Sieger von 2007, dem bis dato letzten F1-Rennen in den Staaten. Mit Blick auf den Circuit of the Americas fügte er an: "Ich finde, sie haben hier wirklich tolle Arbeit geleistet. Deswegen kann ich den Samstag und Sonntag jetzt auch kaum noch abwarten und hoffe, die Leute bekommen dann ein starkes Rennen zu sehen."

Von der Stimmung vor Ort war er in jedem Fall schon einmal beeindruckt. "Dass heute schon so viele Zuschauer da waren, hätte ich nicht erwartet und wieder in den USA Rennen zu fahren, fühlt sich einfach fantastisch an", meinte der Brite. "Ich glaube nicht, dass wir selbst am Sonntag oder das ganze Wochenende über so viele Leute hier hatten wie heute, als der Grand Prix noch in Indianapolis stattfand", zollte der Champion von 2008 dem Publikumsandrang zum Auftakt seinen Respekt. Für ihn würde sich der Auftritt dieses Wochenende fast wie ein Heimrennen darstellen. "Ich habe in diesem Land schon viel Zeit verbracht, deshalb fühle ich mich hier wie zu Hause", freute sich Hamilton.

Balance zwischen allen Sektoren schwierig

Lewis Hamilton blickt dem Wochenende mit gemischten Gefühlen entgegen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton blickt dem Wochenende mit gemischten Gefühlen entgegen, Foto: Sutton

Einen einfachen Job erwartete er deshalb aber noch lange nicht. "Die ganze Strecke macht Spaß, aber sie ist auch sehr schwer zu fahren. Hier alle Sektoren zusammen zu bekommen ist nicht so leicht - die beiden letzten Sektoren finde ich unterm Strich noch einfacher. Im ersten ist es am schwierigsten, denn die Geschwindigkeiten sind hoch und es gibt vielerorts verschiedene Linien, die man nehmen kann", schätzte er die Lage ein. "Da die richtige Balance zwischen allen Sektoren herzustellen ist eine Herausforderung." Besonders wenn man gravierende Änderungen vornehme, müsse man auch im Auge behalten, wie sich die Strecke verändert. "Da werden wir also nichts überstürzen", meinte der 27-Jährige.

"Die größte Schwierigkeit war es heute, die verschiedenen Reifensätze zum Laufen zu bringen - bei diesen eher kühleren Bedingungen ist das gar nicht so einfach und deshalb wird das auch morgen schwer", war Hamilton überzeugt. Auch die starke Konkurrenz von Red Bull werde es einem mit Sicherheit nicht einfach machen. "Ich weiß nicht, wo er diese Zeit hergeholt hat - das war sehr schnell und ob so eine Runde auch in unserem Auto steckt, weiß ich noch nicht", erklärte Hamilton mit Blick auf Sebastian Vettels überlegene Trainingsbestzeiten. "Wir werden es morgen angehen, ein paar Änderungen vornehmen und uns sicher verbessern. Wir haben am Nachmittag heute etwas ausprobiert, das nicht so gut war - hoffentlich gehen wir für morgen wieder auf die Modifikation vom Vormittag zurück, dann sollte es passen", so Hamilton.

Trotzdem meinte der WM-Fünfte: "Ich glaube schon, dass wir morgen stark sein werden. Die Red Bulls zu schlagen, wird zwar wie immer schwer - aber unmöglich ist es nicht." Bereits am Samstag das Optimum herauszuholen, sei diesmal besonders entscheidend. Nach Meinung des McLaren-Piloten stand fest: "Das Qualifying und die Position am Start wird hier sehr wichtig, denn wir wissen noch nicht, wie einfach oder schwer das Überholen am Sonntag wird." Als beste Überholstelle machte Hamilton die Gegengeraden aus. "Ganz einfach weil sie sehr lang ist und wir dort DRS haben werden. Ich hoffe aber einfach mal, dass wir überhaupt nicht überholen müssen - das wäre mit Sicherheit das Beste", lachte der Brite.