Für Lewis Hamilton stehen noch zwei Rennen auf dem Programm, ehe er seinen angestammten Platz bei McLaren gegen ein Mercedes-Cockpit eintauschen wird. Der Brite befindet sich bereits seit einer Woche im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und betrachtet die USA als seine zweite Heimat, da er hier viel Zeit verbringt. "Es ist eines der besten Länder der Welt, wenn nicht sogar das Beste", schwärmte er und würde daher auch weitere Rennen in den Staaten begrüßen, etwa in Las Vegas oder New York. "Es ist ein riesiger Markt für die Formel 1."

Hamilton siegte 2007 in Indianapolis, Foto: Sutton
Hamilton siegte 2007 in Indianapolis, Foto: Sutton

Der Brite reiste voller Vorfreude in Richtung Austin, denn immerhin gelang es ihm im Jahr 2007 in Indianapolis als letztem Piloten, den US GP für sich zu entscheiden und er würde dieses Kunststück nur zu gerne wiederholen. "Ich will gewinnen", machte der 27-Jährige seine Ambitionen deutlich. "Ich habe den letzten US Grand Prix gewonnen und es wäre unglaublich, es wieder zu schaffen."

Wie seine Kollegen kennt Hamilton den Circuit of the Americas lediglich aus dem Simulator und verriet, dass er etwas mehr Zeit als bei anderen Kursen benötigte, um sich die Eigenschaften der Strecke einzuprägen. Der McLaren-Pilot ist optimistisch, dass die schnellen und mittelschnellen Kurven seinem Boliden liegen werden, wobei die Hauptkonkurrenz abermals aus den Häusern Red Bull und Ferrari kommen werde. "Aber ich denke, wir haben eine gute Chance. Ich drücke die Daumen, dass wir zu den Schnellsten gehören und hoffe, dass wir auch Updates haben", erklärte er. "Ich möchte mit Sebastian und Fernando ein Rennen fahren. Ich möchte ein paar Kämpfe haben, es kümmert mich nicht, ob sie um die WM fahren", gab sich Hamilton angriffslustig.

Da die Strecke völlig neu ist, erwartet der Brite im Rahmen der Freien Trainings am Freitag viele Ausrutscher, die angesichts der großzügigen Auslaufflächen jedoch keine allzu dramatischen Folgen haben sollten. "Wenn man in den Flow kommt, ist es fantastisch zu fahren", freute er sich schon auf seine erste Ausfahrt in Texas und fieberte vor allem der steilen Anfahrt zur ersten Kurve entgegen. "Die erste Kurve ist verrückt. Das wird ein Spaß."

Eine frustrierende Saison

Während Sebastian Vettel und Fernando Alonso noch um den Titel kämpfen, hat Hamilton mit der Entscheidung nichts mehr zu tun. Nur zwei Siegen stehen vier Ausfälle gegenüber, weshalb der künftige Mercedes-Star zugab, dass es sich um die bis dato frustrierendste Saison seiner Laufbahn handelt. "Vermutlich ist sie frustrierender [als die Vorsaison], weil wir um den Sieg hätten kämpfen können, aber so ist das Leben", meinte er.

"Ich werde nicht jammern, denn es ist, wie es ist. Ich habe noch zwei Rennen für das Team und werde alles versuchen, um mit ihnen zu gewinnen", gab er die Marschrichtung vor, denn immerhin gehe es für McLaren noch um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung. "Ich denke, das können wir schaffen", gab er sich optimistisch.

Darüber, wer schlussendlich Weltmeister wird, hat sich Hamilton bisher kaum Gedanken gemacht. "Es sind zwei großartige Fahrer, die ein fantastisches Jahr haben", gab er zu Protokoll. "Beide verdienen eine weitere Weltmeisterschaft, ich wünsche ihnen das Beste." Allerdings würde der Brite eine Titelentscheidung erst im letzten Saisonrennen in Brasilien begrüßen. "Das ist besser für die Fans", dachte er an die Anhänger.