Der Circuit of the Americas ist Hermann Tilkes neueste Errungenschaft. Der 57-Jährige Aachener zeichnete in den vergangenen Jahren für den Entwurf zahlreicher Rennstrecken verantwortlich und fiebert bereits der Premiere in Texas entgegen. "Vor so einem Debüt ist man immer aufgeregt, dass alles auch funktioniert", gab Tilke im Gespräch mit der dpa zu.

Mittlerweile ist die Strecke fertig, Foto: Circuit of the Americas
Mittlerweile ist die Strecke fertig, Foto: Circuit of the Americas

Die nahe Austin gelegene Strecke ist eine Berg- und Talbahn, die über nahezu alle erdenklichen Kurvenkombinationen verfügt und die Piloten damit voll fordern soll. "Ich bin der Ansicht, dass es eine spannende und coole Strecke ist - modern amerikanisch", sagte Alexander Wurz gegenüber Motorsport-Magazin.com, der ebenfalls beim Entwurf des Layouts involviert war.

"Wir haben jeden Hügel ausgenutzt, es geht andauernd berghoch und bergrunter, das macht diese Strecke aus", erklärte Tilke die Eigenschaften der neuen Rennbahn. "Es gibt schnelle Kurvenkombinationen, die über diese Hügel führen. Das macht es besonders interessant." Insgesamt sei es eine durchaus schwierige Strecke, so Tilke, auf der es nicht einfach sei, das richtige Setup zu finden.

Viel Erfahrung

Tilke und seine Mannschaft errichteten weltweit bereits 65 Rennstrecken und sind damit Routiniers im Geschäft. "Wir haben eben viel Erfahrung. Das soll nicht arrogant klingen, aber wir machen vielleicht die wenigsten Fehler und bringen die verschiedenen Interessen am besten zusammen", führte der Aachener aus, der sich auch immer wieder kritischen Stimmen ausgesetzt sieht, die behaupten, die meisten Tilke-Strecken würden sich zu sehr ähneln.

"Wir beschäftigen uns mit aller Kritik. Das mit der Gleichheit stimmt nicht. Vielleicht sieht es von außen so aus, aber wenn man die Fahrer fragt, dann ist das ganz anders", wollte er diesen Vorwürfen nicht zustimmen. "Bestimmte Elemente wie eine lange Gerade kommen natürlich immer wieder vor, das ist einfach so. Aber dann kann man nicht sagen, dass die Strecke, die folgt, auch gleich ist."

Um sicherzustellen, dass alle Abläufe in Austin reibungslos klappen, befinden sich weiterhin 20 Ingenieure und Architekten vor Ort, um im Fall der Fälle schnell eingreifen zu können. "Diese Tage sind immer sehr aufregend. Das steigert sich, bis zum ersten Mal am Freitag gefahren wurde. Dann geht es ein bisschen besser", verriet Tilke, der bereits am nächsten Streckenprojekt arbeitet: 2014 muss der Kurs im russischen Sotchi fertig sein.