Nach zahlreichen Beschwerden über mögliche Unregelmäßigkeiten am Red Bull hat das österreichische Team nun selbst ein Anliegen bei der FIA eingebracht. Die hat darauf reagiert und alle Teams darüber informiert, dass Trickbremsen verboten sind, die auf die Temperaturen reagieren und damit im Laufe eines Rennens die Kühlung verbessern. Red Bull hatte vor dem Wochenende in Abu Dhabi an den Weltverband geschrieben, um eine Klarstellung über die Nutzung von Wärme-Energie-Vorrichtungen innerhalb des Luftkanals im Bremssystem zu erhalten.

Direkter physischer Input

In dem Brief erklärte das Team, dass die Verwendung eines bimetallischen Streifens oder eines thermischen Aktors, die beide bei entsprechenden Temperaturen bestimmte Kanäle öffnen und schließen, illegal wäre, berichtet Autosport. "Die Nutzung einer derartigen Technologie im Rahmen der dargestellten Beispiele oder bei ähnlichen Vorrichtungen wird das Bremssystem verändern und damit auch den Luftkanal. Es reagiert nicht auf den direkten physischen Input des Fahrers und ist nicht ständig unter seiner aktiven Kontrolle, wie das in Artikel 11.1.4 [des technischen Reglements] gefordert wird. RBR geht deswegen davon aus, dass solche Systeme gegen das Technische Reglement der F1 2012 verstoßen und will Ihre Klarstellung dazu", hieß es in dem Brief.

In Artikel 11.1.4 des technischen Reglements steht: "Während das Auto in Bewegung ist, muss jede Änderung oder Abwandlung des Bremssystems durch den direkten physischen Input des Fahrers erfolgen, darf nicht vorher eingestellt sein und muss ständig unter seiner vollen Kontrolle sein." Am Freitag antwortete die FIA auf die Anfrage von Red Bull und stimmte zu, dass mit derartigen Vorrichtungen gegen die Regeln verstoßen wird. In einem Brief an die Teams schrieb Renndirektor Charlie Whiting: "Nach unserer Ansicht würde die Bewegung eines bimetallischen Streifens oder eines thermischen Aktors innerhalb des Luftkanals wie von Ihnen beschrieben nicht vom direkten physischen Input des Fahrers verursacht und daher meinen wir, es würde gegen Artikel 11.1.4 des Technischen Reglements der F1 verstoßen."

Keiner will es verwendet haben

Der Protest von Red Bull kam natürlich nicht von ungefähr, sondern das Team hatte den Verdacht, dass zumindest ein Konkurrent ein derartiges System eingesetzt hat. Bei den größten Konkurrenten des österreichischen Teams wurde die Nutzung einer derartigen Vorrichtung aber bestritten. Stattdessen stimmten alle zu, dass so etwas gegen die Regeln verstoßen würde.