Caterham hat für den Abu Dhabi GP zahlreiche technische Updates in petto, von denen sich das Team einen Gewinn von drei bis vier Zehnteln pro Runde erhofft. Dazu zählen ein neues Auspuffsystem, das in eine neue Heckkarosserie eingegliedert ist, sowie neue Bremsschächte vorne und leichte Veränderungen an Unterboden, Diffusor und Frontflügel. Heikki Kovalainen und Vitaly Petrov haben einen besonderen Bezug zu dem Rennen in Abu Dhabi, wo sie sich teils wie zu Hause fühlen.

Kovalainen erklärte, dass sich nun alle darauf freuen würden, an die Strecke in Abu Dhabi zu kommen. "Es ist einfach insgesamt betrachtet der beste Austragungsort für die Formel 1, mit einer der besten Anlagen für die Teams, die wir das Jahr über sehen, und eine Strecke, die einige gute technische Herausforderungen bietet sowie ziemlich perfektes Wetter", freute sich der Finne. Er verbrachte in diesem Jahr bereits einige Zeit in dem arabischen Emirat, da die Eltern seiner Freundin dort wohnen. So sei der Staat nicht nur zum Rennen fahren, sondern auch zum Ausspannen zwischen den Grands Prix gut geeignet. "Das Wetter macht das Training einfach, und es gibt mehrere gute Golfkurse, auf denen ich daran arbeiten kann, mein Handicap zu verbessern, also ist es ein Ort, an dem ich wirklich gerne bin."

Hardcore für die Fans

Doch nun steht am kommenden Wochenende der Yas Marina Circuit mit seinem recht schnellen ersten Sektor im Vordergrund. "Wenn man sich irgendwo in der Nähe von Kurve eins befindet, kann man sehen, wie schnell Formel-1-Autos die Richtung wechseln können, wenn wir in Kurve eins einbiegen und dann geht es praktisch mit Vollgas durch die Kurven zwei und drei", schwärmte Kovalainen. Danach gehe es Stop-and-Go bis zur langen Geraden hinunter zu Kurve acht, wo es die erste gute Möglichkeit zum Überholen gebe. Anschließend gehe es erneut mit Vollgas zur Kurve elf und dann verwandle sich die Strecke beinahe in einen Stadtkurs. "Ich bin mir sicher, dass es für die Leute, die vom Hotel aus zusehen, ziemlich hardcore aussehen muss, aber im Auto ist es nicht allzu herausfordernd", wiegelte er ab. Man brauche lediglich gute Traktion und perfekte Bremsstabilität.

Für Vitaly Petrov ist das 18. Saisonrennen ebenfalls etwas Besonderes, denn es gebe immer viel Unterstützung russischer Fans. "Und der Kurs selbst ist eine gute technische Herausforderung, bei der einer der wichtigsten Punkte die Bremsstabilität sein wird. Man kann viel Zeit gutmachen, wenn man in den Bremszonen attackieren kann, vor allem vor den Kurven acht und elf nach den beiden längsten Geraden. Also werden wir in den Trainingssessions hart daran arbeiten", kündigte er an.

Herausforderung Streckentemperatur und Griplevel

Eine weitere Herausforderung in Abu Dhabi sei die Entwicklung der Strecke über das Wochenende. Zu Beginn des ersten Freien Trainings sei die Strecke noch grün, aber der Grip komme schnell. "Das erste und das dritte Training werden gefahren, wenn die Strecke die höchsten Temperaturen erreicht. Aber das zweite Training, die Qualifikation und das Rennen werden am späten Nachmittag und bis in den Abend hinein gefahren, wenn die Streckentemperaturen gesunken sind, aber das Griplevel weiter steigt." Also werde es darum gehen, einen genauen Blick darauf zu werfen, wie die Reifen bei den sich verändernden Bedingungen am besten zu handhaben sind.

Giedo van der Garde kann sich nach dem GP-Wochenende bei den Young Driver Tests beweisen., Foto: Sutton
Giedo van der Garde kann sich nach dem GP-Wochenende bei den Young Driver Tests beweisen., Foto: Sutton

Zumindest eine Trainingssitzung wird Petrov jedoch verpassen, weil Giedo van der Garde in seinem Cockpit Platz nimmt. Der Niederländer kennt die Strecke bereits, was den Vorteil habe, dass er die Strecke nicht lange kennenlernen müsse, sondern dem Team sofort nützlich sein könne. "Ich muss sagen, dass ich die Arbeit mit dem Team wirklich genieße, und das wird in Abu Dhabi noch besser sein. In Indien lagen meine Zeiten näher an meinem Teamkollegen als in jeder anderen Session, die ich absolviert habe. Und ich denke, dass ich wirklich eine gute Beziehung mit den Ingenieuren und dem ganzen Team aufbaue", erklärte er und lässt damit Ambitionen auf ein Stammcockpit durchblitzen.

"Es ist natürlich etwas knifflig, zu zeigen, was man wirklich drauf hat, wenn man nur einen Satz Reifen und nicht viel mehr als 25 Runden zur Verfügung hat, aber in diesen Sessions geht es nicht darum zu zeigen, wie schnell ich fahren kann, sondern darum, das vom Team aufgesetzte Programm zu absolvieren und so viel möglich über den Schritt von der GP2 in die Formel 1 zu lernen", erläuterte van der Garde. Der 27-Jährige wird in Abu Dhabi nach dem GP-Wochenende an den Young Driver Tests teilnehmen und zwei Tage lang im Caterham sitzen.