Vier Rennen vor dem Saisonende verfügen die McLaren-Piloten Jenson Button und Lewis Hamilton nur mehr über theoretische Titelchancen, haben sich für den anstehenden Indien Grand Prix dennoch viel vorgenommen.

"Das Wochenende in Korea war ohne einen Fehler von mir eine vergebene Möglichkeit", blickte Button auf sein kurzes Rennen in Yeongam zurück, bei dem er gleich in der Anfangsphase von Kamui Kobayashi aller Chancen beraubt worden war. "Aber das liegt bereits weit hinter mir und ich freue mich auf die beiden Back-to-Back-Rennen." Button belegte beim Indien-Debüt der Formel 1 im Vorjahr den zweiten Platz und fand dabei Gefallen am Buddh International Circuit.

"Es gibt einige ungewöhnliche Faktoren", führte der Brite aus. "Die Anfahrt auf die Kurven drei und vier ist unglaublich weit - beinahe wie eine Autobahn." Das würde einerseits eine unterschiedliche Linienwahl ermöglichen und andererseits Chancen zum Überholen bieten. "Ich habe gehört, dass dieses Element auch auf die neue Strecke in Austin übertragen wurde", blickte Button bereits etwas weiter in die Zukunft.

Eine weitere neuralgische Stelle seien die Kurven zehn und elf, die ein wenig an die Spoon-Kurve in Suzuka erinnern. "Es ist für neue Strecken ungewöhnlich, so schnelle Kurven zu haben und es ist ein Genuss, wenn man den Wagen durch sie bewegt - die G-Kräfte fühlen sich großartig an", schwärmte Button. "Wir können ein gutes Wochenende haben und ich freue mich darauf."

Hamilton belegte im Vorjahr den siebten Platz und fand für die nahe Neu Delhi gelegene Strecke ebenfalls viele lobende Worte. "Die meisten modernen Strecken fühlen sich sehr ähnlich an und man findet heraus, dass der gleiche Fahrstil ihnen allen liegt." Beim Buddh International Circuit sei das jedoch anders, da der Kurs mehr mit einer Strecke wie Spa als mit anderen modernen Rennbahnen gemein habe. Dieser Umstand sei in erster Linie den zahlreichen schnellen Kurven geschuldet, die es einem erlauben würden, seinen Boliden am absoluten Limit zu bewegen.

Der scheidende McLaren-Star geht voller Zuversicht in das Rennwochenende am indischen Subkontinent, da die Eigenschaften der Strecke dem MP4-27 entgegenkommen sollten. "Ich bin zuletzt besser als je zuvor gefahren - auch wenn die Ergebnisse das nicht gezeigt haben", so Hamilton. "Daher reise ich nach Indien, um ein weiteres gutes Resultat zu erzielen."

Whitmarsh hofft auf mehr Glück

"Unsere beiden Wochenenden in Korea und Japan waren nicht wirklich erfolgreich", gab Teamchef Martin Whitmarsh zu. Dies sei jedoch auch ein Beweis dafür gewesen, dass kein Team und kein Fahrer vor Glück und Pech gefeit ist. "Ich bin zuversichtlich, dass nach zwei enttäuschenden Rennen der nächste Double-Header eine lohnendere Angelegenheit für Jenson, Lewis und das ganze Team werden wird", war er sicher.

Whitmarsh outete sich als großer Fan des Rennens in Indien und ist sogar der Ansicht, dass sich das Event zu einem Klassiker im Formel-1-Kalender entwickeln könnte. "Die Strecke gefällt allen Fahrern, es gibt eine große natürliche Fanbasis, die bereit für die Formel 1 ist und es gibt ein enormes Marktpotenzial am gesamten Kontinent", führt er aus. "Ich glaube an den Wert des Indien Grand Prix."