Felipe Massa ist hinter Sebastian Vettel der erfolgreichste Fahrer in der Formel 1 - wenn man nur die Resultate seit dem Ende der Sommerpause zählt. Vettel holte seit dem Belgien Grand Prix 93 Punkte, Massa brachte es in den fünf Rennen nach der Unterbrechung auf 56 Zähler. Zum Vergleich: Fernando Alonso fuhr 45 Punkte ein, fiel aber auch zweimal unterverschuldet nach Startkollisionen aus. Massas Vertragsverlängerung dürfte angesichts seiner derzeitigen Performance nur noch reine Formsache sein, am Dienstag sollen er und Ferrari-Boss Luca di Montezemolo den Vertrag unterschreiben.

Doch woran liegt es, dass Massas Formkurve steil nach oben zeigt und er zuletzt in Korea sogar schneller war als Alonso? "Um ehrlich zu sein, fühle ich mich derzeit sehr stark", sagte Massa. "Es geht in die richtige Richtung und das Fahren gelingt mir jetzt automatischer, deshalb bin ich sehr glücklich. Das Wichtigste ist, ins Auto einzusteigen und Spaß zu haben." Massa blüht in der zweiten Saisonhälfte förmlich auf, nachdem er seit Beginn des Jahres mit arger Kritik konfrontiert wurde und es nur eine Frage der Zeit war, bis Ferrari ihn vor die Tür setzen würde.

Doch Stehaufmännchen Massa zog seinen Hals aus der Schlinge und stand in Suzuka zum ersten Mal seit Korea 2010 wieder auf dem Podium. "Wenn man nicht glücklich ist, kann man den Job nicht richtig machen", meinte Massa. "Jetzt ist die Situation weitaus besser." Ein Schlüssel für den Erfolg sei die verbesserte Performance des Autos gewesen, mit dem der Brasilianer nun offenbar viel besser zurecht kommt - allem voran im Qualifying. "Wenn man durch die erste Kurve fährt und sieht, dass man unter den besten Fünf ist, wird das Rennen viel einfacher", sagte Massa.

Oft genug reichte es beim Vize-Champion von 2008 nur für einen Startplatz im engen Mittelfeld - keine einfache Ausgangsposition, vor allem nicht in dieser Saison, in der zahlreiche Teams auf ähnlichem Niveau agieren. "Wenn man von einer schlechteren Position startet, kann um dich herum viel passieren", so Massa. "Man weiß auch nicht genau, was man von den anderen Fahrern erwarten kann." Trotz der Steigerung forderte er eine weitere Verbesserung des Autos für die Qualifyings: "Wenn unser Auto am Samstag besser ist, hilft das unseren Rennen sehr. Unsere Pace im Rennen ist besser als im Qualifying, aber die Qualifyings sind viel schwieriger."