Der Große Preis von Korea zählt nicht zu den Lieblingen des Fahrerlagers im Rennkalender der Formel 1. Schwache Infrastruktur, geringes Zuschauerinteresse und eine schwierig zu erreichende Strecke - alles Faktoren, die eigentlich nicht zum Glamour der Königsklasse passen. Der Korea GP stand arg in der Kritik, doch am Rande des vergangenen Rennens in Yeongam sollen sich die Streckenbetreiber mit Bernie Ecclestone darauf verständigt haben, den Grand Prix in den kommenden Jahren zu günstigeren Konditionen abhalten zu dürfen. Auch von einer Vertragsverlängerung - eigentlich endet der Kontrakt 2016 - war die Rede.

Martin Whitmarsh wollte nach der McLaren-Pleite am vergangenen Wochenende aus sportlichen Gründen so schnell wie möglich das Weite suchen, nachdem Jenson Button in Runde eins ausfiel und Lewis Hamilton aufgrund von technischen Problemen nicht über Platz zehn hinauskam. Für den Korea Grand Prix sah Whitmarsh jedoch Potenzial, das nur richtig ausgeschöpft werden müsse. "Anlagen und Strecke sind gut und sehr interessant", sagte der McLaren-Teamchef. "Aber wir müssen in der Formel 1 auf vielen Wegen härter arbeiten, wenn wir wollen, dass die Fans vier oder fünf Stunden Fahrt von Seoul auf sich nehmen."

Die Umgebung des Korea GP in der Provinz Jeollonam im Südwesten des Landes biete nicht das natürliche Einzugsgebiet für Fans, wie es bei vielen anderen Strecken der Fall ist. "Deshalb muss man überzeugende Argumente liefern, damit die Leute auch kommen", forderte Whitmarsh. "Wir können aus der Wirtschaft und der Kultur hier einen Erfolg machen, aber wir müssen dabei an die Formeln denken, wie wir das erreichen können, denn die Location der Strecke macht uns das nicht leicht."