Jenson Button, der die Trainings in Yeongam auf den Rängen zehn und vier beendete, konnte zwar sein anvisiertes Testprogramm ohne Probleme abspulen, mit der Pace seines McLaren ist er allerdings noch nicht zufrieden. Schuld daran sei, dass er und sein Team den richtigen Kompromiss beim Setup noch nicht gefunden haben und er deshalb im ersten Sektor auf den langen Geraden zu langsam ist.

Im ersten Freien Training, in dem Button nicht über Rang zehn mit deutlich über einer Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton hinauskam, hatte der Brite sehr stark mit den Reifen zu kämpfen. "Das Graining war massiv, ich war so ziemlich der einzige, der am Anfang von P1 rausgefahren ist. Ich habe erst eine Installastionsrunde und dann zwei schnelle Runden gedreht, um Daten für die Aerodynamiker zu sammeln - und ich habe schon auf der Installationsrunde Graining bekommen", klagt Button. Im zweiten Freien Training bei deutlich verbesserten Streckenverhältnissen sei dieses Problem aber stark abgeklungen.

In Korea kommen wie schon in Monaco, Kanada und Singapur die zwei weichsten Reifenmischungen von Pirelli zum Einsatz. War der Unterschied zwischen dem Supersoft und dem Soft-Compound in Singapur noch drastisch, schätzt Button die Zeitdifferenz in Korea eher gering ein: "In Bezug auf die Rundenzeiten ist der Unterschied nicht sehr groß. Aber vom Gefühl her und vom Reifenabbau ist der Unterschied ziemlich groß, weil sie in einem unterschiedlichen Temperaturfenster funktionieren."

Nachdem in Japan seit langer Zeit einmal kein McLaren-Fahrer auf dem Podium stand, ist das anvisierte Ziel für den Weltmeister von 2009 natürlich die Rückkehr auf jenes. Die Pace von Red Bull in Suzuka habe McLaren überrascht, die anderen Fahrzeuge seien eigentlich nicht schneller gewesen, hätten im Rennen aber einen besseren Job gemacht. Die Strafversetzung sei dabei natürlich auch nicht hilfreich gewesen, so Button. "Red Bull und Ferrari sind bislang noch schneller, wir müssen noch arbeiten, aber wir haben ein paar Ideen", schätzt er das Kräfteverhältnis an diesem Wochenende ein.

Ideen, die vor allem für die Qualifikation nötig sind: "Im Qualifying wird Red Bull schwer zu schlagen sein. Sie haben wieder zu alter Stärke zurückgefunden", so Button. Die Richtung, in die McLaren heute entwickelt hat, sei aber richtig, und so erwartet Button im Qualifikationstrimm noch mehr. Positiv stimmt ihn auch die Rennpace, zeitweise war der McLaren-Pilot mit vollem Tank der schnellste Mann auf der Strecke.