Schon nach dem Freitag in Suzuka hatte Daniel Ricciardo angekündigt, egal wie es im Qualifying aussieht, im Rennen könnte aufgrund der gut aussehenden Longruns einiges drin sein. Das Qualifying am Samstag sah dann nicht unbedingt vielversprechend aus, mit den Plätzen 16 und 17 war Toro Rosso wieder im hinteren Bereich des Mittelfeldes und Jean-Eric Vergne drohte nach einer Blockade-Aktion gegen Bruno Senna in Q1 noch dazu eine Strafe. Gleichzeitig rückten zunächst aber einmal beide vor, weil Michael Schumacher aufgrund seines Auffahr-Unfalls mit Vergne in Singapur von Startplatz 13 auf Position 23 zurückfiel.

Ricciardo betonte nach dem Qualifying, dass er trotz des 16. Platzes im Klassement Spaß gehabt hatte. "Die Strecke mit wenig Benzin und dem besten Reifen des Wochenendes - ein frischer Satz Options - zu fahren, ist sehr schön. Heute war es in Q2 nur ein Kampf zwischen mir und Jean-Eric, die anderen waren etwas zu weit weg. Das ist aber nicht so entmutigend, denn wir haben seit gestern definitiv Fortschritte gemacht und wenn wir für morgen noch einen Schritt finden, können wir vielleicht noch in die Punkte kommen", sagte der Australier.

Vergne ohne Balance

Etwas weniger glücklich klang Vergne, da er schon das ganze Wochenende nicht die richtige Balance hatte und für das Qualifying beim Setup wohl etwas zu viel umstellte. "Wenn die Balance nicht stimmt, verliert man in den schnellen Kurven viel Zeit. Hoffentlich wird das Rennen morgen besser; normalerweise ist es das", meinte er.

Zum Zwischenfall mit Senna erklärte Vergne, dass er selbst auf seiner schnellen Runde war und auf Timo Glock aufschloss, weswegen er abbremsen musste. "Ich sah, dass Bruno sehr schnell ankam und leider holte er mich in der Schikane ein, wo nicht viel Platz ist. Ich wusste, ich muss ihn vorbeilassen und ging so weit nach außen wie möglich, obwohl ich wusste, dass ich dann aus der Kurve raus nicht in der besten Position sein würde. Danach verlangsamte er stark und ich musste ihn wieder überholen, sonst hätte ich keine ordentliche Zeit geholt", meinte der Franzose.

Zwei gute Sektoren

Laut Technikdirektor James Key hatte Toro Rosso vor allem im ersten Sektor Probleme gehabt und viel Arbeit investiert, um das zu verbessern. Im dritten Training schien eine Steigerung erreicht. "Wir mussten aber noch mehr tun, also nahmen wir für den Nachmittag eine weitere Änderung vor, was ein bisschen ein Glücksspiel war. Es schien besser zu sein, aber nicht genug, um einen großen Unterschied zu machen. Die Sektoren zwei und drei sehen viel besser aus und wir haben uns seit Beginn des Wochenendes verbessert. Wie wir bei den vorigen Rennen gesehen haben, ist unsere Rennpace besser als jene im Qualifying, weil unsere Fahrer gut gelernt haben, wie man die Reifen managt. Daher können wir von den heutigen Startplätzen noch auf Punkte hoffen, es wird aber nicht einfach", sagte Key.