Niki Lauda bezeichnete in einem Interview mit der offiziellen Formel-1-Webseite Fernando Alonso als den idealen Champion. "Er trifft einfach die richtigen Entscheidungen. Er ist schnell und er bringt das Auto über die Ziellinie. Er ist aggressiv, wenn es nötig ist. Er ist Mr. Right, right now", erklärte der ehemalige Formel-1-Weltmeister, der Alonso jedoch mit keinem anderen Fahrer aus der Geschichte vergleichen wollte. "Das ist unmöglich. Jeder großartige Fahrer ist perfekt für seine Zeit."

Der Österreicher ist überzeugt, dass sich auch die Vorrausetzungen, um ein Formel-1-Weltmeister zu werden, seit seiner aktiven Zeit nicht verändert haben. "Die Voraussetzungen, ein Weltmeister zu werden, verändern sich nie. Das Paket, das man darstellt, muss jetzt funktionieren, so wie es damals funktionieren musste. Die werblichen Aspekte haben sich vielleicht verändert, aber das hat an sich nichts mit der Leistung auf der Strecke zu tun", stellte er klar.

Lauda war außerdem überzeugt, dass sich die Zahl der Titelkandidaten bald reduzieren wird. Auf die Frage, ob alle sieben Fahrer, die sich selbst noch im Titelrennen sehen, seiner Ansicht nach auch tatsächlich Anwärter auf die Trophäe sind, meinte er: "Ja und nein. Theoretisch und mathematisch ja. Aber die große Frage ist, ob Alonso aufhören wird zu fahren", scherzte er. "Wenn dem so sein sollte, kämen die anderen in die Lage, aufzuholen. Aber warum sollte er aufhören? Ich sage, er wird so weiter fahren, wie er es bisher getan hat und dann wird sich die Liste derer, die sich noch im Titelrennen sehen, dramatisch reduzieren." Deshalb sieht er Fernando Alonso auch als den idealen Weltmeister der Saison 2012. Den Vize-Champion konnte der Österreicher allerdings noch nicht ausmachen. "Keine Ahnung, ich bin kein Hellseher."

Fantastischer Räikkönen

Hinter Alonso als Gallionsfigur des Sports sieht der TV-Experte Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Jenson Button und Kimi Räikkönen. Bei Letzterem könnte er sich einen Titel auch ohne einen einzigen Rennsieg vorstellen. "Warum nicht? Das Faszinierende an Kimi ist, dass er zurückgekommen ist und keine Aufwärmzeit gebraucht hat. Es ist so, als wäre er nie weg gewesen. Fantastisch", lobte Lauda. "Er kämpfte sofort an der Spitze. Mehr kann man nicht verlangen."

Lauda ist überzeugt, dass der Finne Lotus treu blieben wird und sieht auch Lewis Hamilton weiterhin bei McLaren. Trotz aller Unkenrufe glaubte der ehemalige Formel-1-Pilot zudem an ein unverändertes Fahrergespann bei Ferrari. "Das ist es, was ich heute sage - ohne zu wissen, worüber ich rede!", scherzte er und wollte den Gerüchten, Sergio Perez könnte Felipe Massa ersetzen, nicht viel beimessen. "Perez wäre ein Risiko. Massa ist vorhersehbar und Alonso mag ihn, also sage ich, dass ein derartiger Wechsel nicht stattfinden wird." Nur in Bezug auf Mercedes wagte er keine Prognose. "Ich habe keine Ahnung, was sie vorhaben", erklärte er.