Im Q3 des Qualifyings zum Singapur GP rangierte Paul di Resta lange Zeit auf Platz zehn hinter den beiden Mercedes-Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg. Zunächst machte es den Anschein, als ob der Force-India-Pilot ebenfalls auf eine Runde mit den superweichen Reifen verzichten würde, doch kurz vor Ende ging er dann doch auf Zeitenjagd. Die Belohnung: Startplatz sechs. Es war sein bestes Qualifying-Resultat in dieser Saison und gemeinsam mit Silverstone 2011 das beste seiner bisherigen F1-Karriere.

Es sei nie der Plan gewesen, auf einen Q3-Run zu verzichten, betonte di Resta angesichts der eigenen Stärke. "In Q2 fehlte uns nur eine Zehntelsekunde zu Platz fünf", sagte er. "Wenn mir also eine bessere Rundenzeit gelingen würde - wir waren recht zuversichtlich, dass wir dazu in der Lage sind - dann würde das einen Unterschied machen. Die Startposition ist hier ein ziemlich wichtiger Schlüssel." Aufgrund der Streckencharakteristik seien Überholmanöver eher schwierig und es sei wichtig, sich in Runde eins aus einer Rangelei herauszuhalten, die sich häufig im Mittelfeld abspiele.

Di Resta will nicht nur im Qualifying vor den Mercedes-Verfolgern stehen, sondern auch in dieser Konstellation das Rennen beenden. Die Chancen dafür stehen angeblich gut. "Wir waren an diesem Wochenende im Allgemeinen ein bisschen stärker als Mercedes", so di Resta. "Ob das weiterhin der Fall sein wird, ist eine andere Frage, aber sie haben sich dazu entschieden [in Q3] nicht zu fahren. Ich denke, dass unser Auto gut genug ist, um vor Mercedes zu bleiben."

"Es scheint hier ganz gut zu laufen", meinte di Resta nach dem Zeittraining auf dem Marina Bay Circuit. "Nach dem dritten Training war ich nicht ganz so zuversichtlich. Gestern war die Balance des Autos sehr gut, heute hatten wir vor Beginn des Qualifyings leichte Probleme. Im Qualifying setzten wir dann wieder auf das Setup vom Freitag." Diesmal stach er auch seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg aus, der nicht über Startplatz elf hinaus kam.

Wie viel der sechste Platz auf dem Flutlicht durchsetzten Straßenparcours wert ist, wollte di Resta noch nicht so recht einschätzen. "Wir wollen immer Gas geben, aber realistisch betrachtet, wäre ich sehr glücklich, die Ziellinie als Sechster zu überqueren", sagte er. "Wir befinden uns derzeit in einer aussichtsreichen Position für ein Ergebnis in den Punkten und hoffentlich kann ich diesen Platz bis zum Ende des Wochenendes halten. Unsere Longrun-Performance sah am Freitag besser aus als noch in den vergangenen Rennen."