Du hast dir nach Ungarn für hier viel erwartet, jetzt ging das Qualifying wieder total schief - wie groß ist die Enttäuschung?
Bruno Senna: Natürlich ist sie groß, aber was soll ich machen? Wir haben inzwischen anhand der Telemetrie festgestellt, dass ich ein Aero-Problem hatte, das das Auto nicht nur langsamer, sondern auch deutlich instabiler und unberechenbarer gemacht hat. Das Problem ist im Laufe der Qualifying-Session immer schlimmer geworden. Ich hatte erst gedacht, dass ich mir bei dem Ausrutscher mit dem ersten Satz in Q2 in Pouhon vielleicht was am Auto beschädigt hätte, weil der nächste Versuch sich dann als so extrem schwierig erwies, aber das war es nicht. Wenn man so etwas auf einer Strecke wie hier hat, wo alles an der Aerodynamik hängt, dann ist man natürlich verloren. Insofern kann ich mir auch gar nichts vorwerfen. Selbst wenn ich heute eine absolut tausend prozentige Runde gefahren wäre, hätte ich keine Chance gehabt, unter die Top-10 zu kommen. Schade, weil es meine Lieblingsstrecke ist. Ich glaube, außer mit dem HRT, habe ich mich hier immer, mit allen Autos, unter den Top-10 qualifiziert.

Was war da in Pouhon los?
Bruno Senna: Da war das DRS noch offen, als ich in die Kurve fuhr. Normal soll das zugehen, wenn man vom Gas geht - ich bin sehr hart, wirklich am Limit reingefahren - und es ist nicht zugegangen. Eine dieser kleinen Überraschungen, die einem das DRS mal bietet - bei Tempo 250 in so einer Kurve natürlich besonders schön.

Immerhin hast du das Auto noch grandios abgefangen.
Bruno Senna: Na ja, das war schon ein ordentlicher Drift, aber die Reifen waren natürlich total hinüber, ich musste sofort reinkommen.

Wisst ihr, was das Aero-Problem ist und was ihr machen könnt?
Bruno Senna: Was es ist, wissen wir schon. Wie wir das jetzt für morgen beheben können, ist die andere Frage, weil man kaum was machen kann und nichts wechseln darf.

Was geht dann noch für das Rennen - von da hinten?
Bruno Senna: Erst mal müssen wir sehen, wie wir das hinkriegen, dass das Auto morgen besser ist. Grundsätzlich ist es vielversprechend, dass man bei Pastor sieht, dass das Auto schnell und konkurrenzfähig ist, wenn alles funktioniert. Ich habe auch einen guten Top-Speed, die Getriebe-Übersetzung passt, Überholen sollte also nicht ganz unmöglich sein. Und dann muss man sehen, wie sich das Rennen auch in Sachen Reifen entwickelt. Es haben alle sehr wenig Erfahrung mit vollem Tank - auch das kann noch einiges verändern. Es ist eines dieser Rennen, wo man darauf hoffen muss, dass man die richtigen Entscheidungen getroffen hat, damit die Strategie funktioniert. Es ist nie einfach, von Platz 17 noch in die Punkte zu fahren, aber ich werde sicher alles versuchen.