Spa ist für Michael Schumacher ein besonderer Ort. Das erste Rennen, der erste Sieg, der letzte WM-Titel - doch ein weiteres Highlight wird sich bei seinem 300. Grand-Prix-Start wahrscheinlich nicht ergeben. Der Mercedes-Pilot startet von Position 13 - nicht die erhoffte Startposition. "Es war einfach nicht mehr drin, mit meiner Runde war ich aber zufrieden", gab der siebenfache Weltmeister zu Protokoll. Immerhin konnte sich der Deutsche um mehr als eine halbe Sekunde im Vergleich zu Q1 steigern.

Michael Schumacher konnte nicht mehr aus seinem Mercedes quetschen, Foto: Sutton
Michael Schumacher konnte nicht mehr aus seinem Mercedes quetschen, Foto: Sutton

Wer aber Großes erwartet hat, sollte einen Blick auf die Statistik werfen, denn Schumacher holte in "seinem Wohnzimmer" zwar sechs Siege, stand aber nur ein einziges Mal auch nach dem Qualifying ganz vorne - 2002. Damit gerechnet, nun die Nummer zwei zu schaffen, hatte Schumacher ohnehin nicht. "Ich hätte es mir mehr gewünscht, allerdings wäre das auch vermessen gewesen, denn ich weiß, was sich in letzter Zeit an unserem Auto getan hat", bezog sich der Mercedes-Pilot darauf, dass erst später neue Updates kommen werden. "Daher gibt es auch keine Gründe, warum wir weiter vorne sein sollten."

Letzten Endes lief sein W03 ohne jegliches Problem, lediglich die Geschwindigkeit war nicht vorhanden: "Das Auto hat sehr gut funktioniert, aber wir waren einfach nicht schnell genug." Sekunde um Sekunde verstrich in Q2 und Schumacher wartete auf gute Nachrichten seines Ingenieurs, die aber nicht kommen wollten. "Das Problem ist, dass wir im mittleren Sektor recht langsam sind. Dort verloren wir rund 1,1 Sekunden", analysierte der Deutsche die Schwachstelle.

Daher erwartet der 43-Jährige auch keine Aufholjagd wie 2011, als er sich nach einem Problem im Qualifying von der letzten Startposition auf Rang fünf nach vorne arbeitete. "Da stand ich nicht auf dem Startplatz, auf den ich gehörte. Nun stehe ich aber dort, wo es das Maximum des Autos zulässt", machte Schumacher den zahlreich angereisten Fans wenig Hoffnung.

Zumal der siebenfache Weltmeister selbst erkannte, dass rund um ihn ebenfalls sehr gute und schnelle Piloten stehen. "Ich werde natürlich kämpfen und mein Maximum geben", zeigte sich der Kerpener gewohnt angriffslustig, der dennoch massiv auf die Euphoriebremse trat. "Über Siege brauchen wir momentan nicht reden, Punkte werden das Maximalziel sein." Daher wünscht sich Schumacher für seinen 300. Grand Prix ein besseres Resultat und Spaß für sich und die Zuschauer.