Elf Rennen sind vorüber, neun stehen noch an. Bisher fällt die Bilanz für Lotus nicht schlecht aus.
Eric Boullier: Ich denke, wir können mit unserer Leistung in der ersten Saisonhälfte sehr zufrieden sein, vor allem nach dem schwierigen Jahr 2011. Das ist ein Beweis für die Fähigkeiten und die Leidenschaft unserer Mannschaft in Enstone. Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto gebaut, das mit jedem Rennen noch besser wird. Wir hoffen, dass dieser Erfolg weitergeht. Sicher kann ich nicht ignorieren, dass wir wichtige Punkte liegen gelassen haben und der Raum für Verbesserungen für die restliche Saison groß ist.

Trotz der vielen Punkte fehlt weiterhin ein Sieg. Nagt das am Team?
Eric Boullier: Ein Sieg ist immer schön, daran besteht kein Zweifel. Aber auf vielen verschiedenen Strecken derart konkurrenzfähig zu sein, ist mehr wert als ein einzelner Sieg. Wir werden weiterhin pushen, um das Auto zu verbessern. In Budapest sahen wir sehr gut aus, beendeten das Rennen auf Platz zwei und drei. Wenn die Strecke mehr Überholmöglichkeiten bieten würde, wäre das Ergebnis anders ausgefallen.

Glauben Sie, dass sich die Qualifying-Performance gravierend verbessert hat?
Eric Boullier: Man kann sich in der Formel 1 nie genug verbessern, aber fairerweise muss man sagen, dass wir gute Schritte in die richtige Richtung gemacht haben. In Budapest waren beide Autos in den Top-5. Wenn wir unsere Performance noch ein wenig steigern können, dann sind wir in der besten Lage, um Rennen zu gewinnen.

Wie läuft es hinter den Kulissen des Teams?
Eric Boullier: Es sieht alles viel versprechend aus. Wir haben die Sommerpause genützt, um in Upgrades in der Fabrik durchzuführen. Diese umfassten zahlreiche Produktionsmaschinen, was keine kleine Sache war. Auch haben wir weiterhin an unserem Windkanal gearbeitet - das sind alles essentielle Entwicklungen, um unser Performance-Potenzial zu verbessern und um in diesem konkurrenzfähigen Sport eines der besten Teams zu werden.

Haben sich die Ziele des Teams geändert?
Eric Boullier: Unser Ziel ist das gleiche. Wir wollen in der Konstrukteurswertung besser dastehen als 2011. Wenn wir weiterhin in jedem Rennen eine starke Pace zeigen, dann könnten wir vielleicht unsere Ambitionen ändern.

Beide Fahrer sind auch für andere Teams attraktiv geworden...
Eric Boullier: Das kann ich gut verstehen. Kimi und Romain performen wirklich großartig. Bei Kimi scheint es als wäre er nie weg gewesen und Romain ist ein Naturtalent. Er verbessert sich stetig. Es freut mich, dass andere Teams Interesse an unseren Fahrern zeigen, aber ehrlich gesagt, sie verschwenden nur ihre Zeit. Es gibt keinen Grund für Kimi oder Romain das Team zu verlassen. Ich denke, beide werden eine erfolgreiche Zukunft bei uns haben.