"Jenson konnte ja bereits beim letzten Rennen zeigen, dass das Auto nun gut in Form ist und es ist schön, jetzt hier damit weitermachen zu können", freute sich Lewis Hamilton nach dem Qualifying zum Großen Preis von Ungarn, in dem er sich überlegen den ersten Startplatz sicherte. "Ich habe bislang jede Runde genossen und es lief ja auch wirklich phänomenal - das Auto ist fantastisch. Wir können uns schon das ganze Wochenende über auf das Feintuning konzentrieren und mussten keine größeren Änderungen vornehmen", lobte er den MP4-27 in den höchsten Tönen.

Der Grund für den Höhenflug sei gleichsam klar: "Die Upgrades laufen. Man braucht zwar immer noch mehr und muss weiter angreifen - auch weiß ich noch nicht, wie uns das über die Distanz hilft - aber bislang sieht es sehr gut aus." Nun sei es entscheidend, den Fokus gleich wieder nach vorne zu richten, so Hamilton, der erklärte: "Vor allem müssen wir morgen nach den Reifen schauen. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich das Gefühl, dass der Start am wichtigsten wird - gerade auch, weil wir dieses Jahr einige schlechte Starts und Probleme mit der Kupplung hatten. Ich hoffe mal, dass das morgen nicht der Fall sein wird und ich mich danach, gemäß Strategie, darauf konzentrieren kann, die Reifen zu schonen."

Jubiläums-Pole macht stolz

Immerhin die bestmögliche Ausgangslage für ein erfolgreiches Rennen habe man aber schon einmal geschaffen. "Die Pole ist hier sehr wichtig - genauso wie die Long-Run-Pace. Wenn man es also schafft, nach Kurve eins vorne zu sein, hilft einem das hier schon enorm", war sich der McLaren-Mann sicher. Dass er nun ausgerechnet die 150. Pole-Position seines Teams eingefahren habe, würde zwar nichts ändern, aber ein Anlass zur Freude sei es trotzdem. "Wenn ich ehrlich bin, befasse ich mich nicht so sehr mit den Team-Statistiken, da sie ja schon so viel gewonnen haben. Ich bin aber definitiv stolz, hier nun auch selbst wieder einen weiteren Teil dazu beigetragen zu haben."

Hamilton weiß, dass es am Sonntag vor allem gegen Grosjean und Vettel geht, Foto: Sutton
Hamilton weiß, dass es am Sonntag vor allem gegen Grosjean und Vettel geht, Foto: Sutton

"Ich war zehn Jahr alt, als ich Ron Dennis gesagt habe, dass ich mit diesem Team gewinnen möchte - und heute stehen wir hier", erinnerte sich Hamilton grinsend. Warum McLaren und er gerade auf dem Hungaroring über die Jahre immer gut aussehen würden, konnte er nicht erklären. "Vielleicht liegt es daran, dass das immer so ein Punkt in der Saison ist, an dem wir Upgrades mitbringen", meinte Hamilton. Dass er der Konkurrenz und besonders Fernando Alonso auf P6 nun doch einen ordentlichen Zeitabstand aufgebrummt habe, wollte er derweil nicht überbewerten. "Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst und haben noch ein langes Wochenende vor uns. Bin mir aber sicher, dass die anderen noch nach vorne kommen. Von Platz sechs aus kann Fernando immer noch viel machen", meinte der 27-Jährige.

Auf sich selbst konzentrieren

"Wir schauen aber auf uns - es wäre toll, hier morgen einen Erfolg einzufahren, denn es ist schon ein Weilchen her, dass wir ganz vorne waren." Auch in Sachen Weltmeisterschaft sei noch nichts verloren, könne man nun damit beginnen, die Big-Points einzufahren. "Wir müssen konzentriert bleiben und das Auto so weiterentwickeln wie zuletzt - dann ist auch für uns noch alles drin", wollte Hamilton sich bei noch zehn ausstehenden Rennen keine Sorgen wegen seines großen Rückstands in der WM-Wertung machen. Dass er in Ungarn nun schon am ganzen Wochenende deutlich schneller gewesen sei und die Konkurrenz scheinbar im Griff hatte, dürfe man nicht überbewerten.

"Unschlagbar fühle ich mich nie. Heute waren wir schon ziemlich schnell, aber ich bin auch froh, dass wir die Runde zusammenbekommen haben." Da der Weg zur ersten Kurve am Start lang sei, wollte er am Sonntag besonders auf Romain Grosjean und Sebastian Vettel hinter ihm blicken. "Ich hoffe, dass alle gut eingestellt sind und wir dann ein faires, sauberes Duell zu Turn eins hin haben können", so Hamilton, der besonders den Mann neben ihm stark einschätze. "Ich habe keine Zweifel, dass irgendwann in dieser Saison Lotus noch ein Rennen gewinnen wird... vielleicht sogar schon morgen. Sie sind mittlerweile mehr als nur konkurrenzfähig", zeigte er sich im Wissen um die von hinten drohende Gefahr.