Das Qualifying am Hungaroring endete für Nico Hülkenberg mit einem zwiespältigen Fazit. Zwar gelang dem Force-India-Pilot der Sprung unter die Top-10, wo er jedoch seine Zeit aus Q2 nicht mehr wiederholen konnte. "Es war definitiv mehr drinnen. Wenn ich die Runde aus Q2 wiederholt hätte, wäre ich Fünfter gewesen", meinte der Deutsche. Ein Fehler am Ausgang von Kurve vier wurde ihm zum Verhängnis, da er von der Ideallinie abkam und deswegen deutlich an Grip verlor. Auch das Team habe sich in Q3 mehr erwartet, hielt Hülkenberg fest. "Wenn man von der Zeit her so abrutscht, kann man nicht zufrieden sein."

Am vergangenen Wochenende qualifizierte sich Hülkenberg in Hockenheim als Vierter, fiel im Rennverlauf jedoch fast noch aus den Zählern, was in Ungarn nicht passieren sollte, da man sich gut aufgestellt sieht. "Es ist eine Kombination aus ein paar kleinen neuen Teilchen, die gut funktionieren", verriet er. Zudem würden dem Force-India-Boliden langsamere Strecken wie der Hungaroring deutlich mehr als Highspeed-Kurse entgegenkommen. "Unser Diffusor und Auspuff passen auf so einer Strecke besser als in Hockenheim", betonte Hülkenberg.

Wie der 24-Jährige auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com verriet, konnte er am Samstagmorgen im dritten Freien Training noch einen Longrun mit den harten Reifen absolvieren, den er als okay bezeichnete. "70 Runden sind auf dieser Strecke allerdings ein hartes Brot, da kann das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen", gab er zu bedenken. Wie die meisten anderen Teams rechnet man auch bei Force India mit zwei oder drei Boxenstopps, wobei das Wetter eine Unbekannte darstellt. Laut der Prognose des indischen Rennstalls ist eine Regenwahrscheinlichkeit gegeben, allerdings sollte der Rennstart trocken verlaufen. "Mir ist es wurscht, ich nehme es, wie es kommt", ließ sich Hülkenberg von den Vorhersagen nicht beeindrucken.

140 Prozent

Da es auch am Freitag einen Regenschauer gab, stellten sich die Vergleiche der beiden Reifenmischungen schwierig dar. Im dritten Freien Training hatte der Deutsche jedoch nicht mit übermäßig viel Verschleiß der Pneus zu kämpfen, dennoch sei die Vorbereitung auf den Grand Prix schwierig. "Im Vergleich zu trockenen Wochenenden gibt es eher wenig Daten für das Rennen", verriet er.

Weil es auf dem Hungaroring traditionell schwierig ist zu überholen, dürften KERS und DRS eine besondere Rolle zukommen. "Ich hoffe, man kann überholen - oder auch nicht, je nachdem, wie ich es gerade brauche", scherzte Hülkenberg und verwies auf eine besondere Strategie: Geht man sparsam mit KERS um, könne man auf der Geraden sogar 140 Prozent der verfügbaren Ladung abrufen - 40 Prozent auf den letzten Metern einer Runde und nach dem Überqueren von Start und Ziel noch einmal die gesamte zu Verfügung stehende Energie.