Lewis Hamilton steht zum dritten Mal in diesem Jahr auf der Pole Position. Kann er noch in den WM-Kampf eingreifen?
Kai Ebel: In Sachen WM wäre es schön, wenn sich Lewis vorne einschalten könnte. McLaren ist sehr stark, sie haben in Ungarn bereits oft gewonnen. Insofern spricht wenig dagegen, außer, dass neben ihm Romain Grosjean steht, der in den letzten Rennen eine Art Unfallgarantie war. Sollte da etwas passieren, freut sich Sebastian Vettel auf Rang drei, der wiederum neben Jenson Button steht - da gab es doch im letzten Rennen auch etwas... Daher ist es ein Vorteil, dass er ihn am Start gleich hinter sich hat und ihn auf einer Strecke, wo das ohnehin schwerfällt, nicht noch überholen muss. Zudem stehen Fernando Alonso auf P6 und Mark Webber auf P11, daher kann Sebastian das Rennen ganz entspannt angehen, darf aber nicht mit Gewalt versuchen, nach vorne zu kommen, denn es sind ja noch zehn Rennen zu fahren.

Warum kam Michael Schumacher nicht über P17 hinaus?
Kai Ebel: Mercedes hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. In seiner letzten Runde hatte Michael Pech, da Maldonado Sand auf die Strecke brachte, aber auch zuvor war es nicht besonders gut. Er selbst sagt, dass das Maximum P12 oder 13 gewesen wären, was die Region von Nico Rosberg ist. 13 und 17 - das bedeutet, dass Mercedes hier einfach nicht gut genug ist, was sicher an den Reifen liegt. Mercedes frisst die Reifen wie verrückt, man hat im Training zwar viele Longruns geübt, aber wohl keinen Vorteil im Rennen, da das Auto nicht schnell genug ist. Wenn die anderen zwei Stopps machen, wird es schwer, an ihnen vorbeizukommen.

Es sollen Regenschauer möglich sein...
Kai Ebel: Das wäre vielleicht die einzige Möglichkeit, bei der sich was tun könnte. Beide Mercedes-Fahrer sind pessimistisch - schade, aber es ist so.

Wie werden die Piloten die Sommerpause gestalten?
Kai Ebel: Ich denke, dass die vier freien Wochen jedem gut tun, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass alle komplett abschalten. Es wird wohl schon viel über die Formel 1 nachgedacht werden, auch wenn man nicht aktiv arbeiten darf. Aber uns allen wird die Pause gut tun, denn bei 20 Rennen darf man auch einmal ein bisschen abschalten.