Und täglich grüßt das Murmeltier, wird sich Felipe Massa von Jahr zu Jahr denken, wenn der Ungarn GP auf dem Programm steht. Seit 2009 gelten die ersten Fragen an den Ferrari-Piloten immer seinem schweren Unfall in dieser Saison und den Konsequenzen für seine Zukunft. Massa selbst hat laut eigenen Aussagen aber längst mit diesem Tag abgeschlossen. "Es ist heute kein Problem mehr. Es war ein schwieriger Moment in meinem Leben - besonders in meiner Karriere - aber es hat in meinen Kopf nichts verändert", schilderte der 31-Jährige nochmals.

An seiner Herangehensweise an den Ungarn GP hätte sich demnach auch nichts verändert. "Ich komme hier ganz normal her, um das Rennen zu fahren. Ich kann mich an den Unfall nicht mehr erinnern, was auch recht gut ist, wie ich denke", fuhr Massa fort. "Das einzige woran ich mich erinnere, ist, dass ich es immer liebte, hier Rennen zu fahren und ich hier immer schnell und konkurrenzfähig war."

Das untermauert seiner Meinung nach auch sein Beinahe-Sieg 2008, der deutlich machen würde, dass nichts vorhersehbar ist. "2008 hatte ich den Sieg eigentlich schon in der Tasche und stoppte kurz vor dem Ende mit einem Motorschaden", erinnerte sich Massa schmerzlich zurück. Seiner Zuneigung zum Hungaroring konnte aber auch das keinen Abbruch tun. "Ich liebe die Strecke, die Leute, den Ort und ich bin wirklich sicher, dass ich durch diesen Unfall hier berühmter geworden bin. Egal, wo ich hingehe, sind mir die Menschen freundlich gesonnen. Das gibt mir noch mehr Motivation, härter zu kämpfen."

Teamorder für Massa keine Frage

Sein Ziel ist es daher, ein erneut starkes Wochenende zu zeigen - bis zu einem bestimmten Grad. "Es ist offensichtlich, dass ich keine Chance auf die WM habe. Ich bin raus aus dem Kampf und Fernando ist an der Spitze. Natürlich werde ich immer mein Bestes geben, um an der Spitze zu sein und zu gewinnen, aber gleichzeitig werde ich auch versuchen, Fernando bestmöglich in der Weltmeisterschaft zu helfen", sprach sich der Brasilianer für Teamorder aus.

Da sich langsam auch das Fahrer-Karussell zu drehen beginnt, gilt es für Massa sich auch Gedanken um seinen auslaufenden Vertrag bei der Scuderia zu machen. Die offenkundigen Gespräche des Teams mit Mark Webber, der nun bei Red Bull verlängert hat, öffneten letztendlich Spekulationen Tür und Tor. Massa selbst weiß zwar, was er will, aber nicht, ob das auch möglich ist.

"Natürlich möchte ich in der Formel 1 bleiben, aber ich möchte auch Rennfahren und nicht nur teilnehmen", zeigte sich der 31-Jährige bestimmt. "Wenn der Tag kommt und ich nicht bei Ferrari bleiben kann, werde ich natürlich versuchen, ein anderes Team zu finden. Allerdings ist das nicht einfach, weil die Zahl der guten Teams gering ist."