Beim Großen Preis von Deutschland stufte die FIA die von Red Bull verwendeten Motoreneinstellungen als illegal ein. Da der Verstoß im aktuellen Regelwerk allerdings nicht eindeutig formuliert ist, kam das Team von Dietrich Mateschitz ohne Bestrafung davon. Doch die FIA will sich damit nicht zufriedengeben. Notfalls sollen die Regeln sogar dementsprechend abgeändert werden. Jonathan Neale, Geschäftsführer von McLaren, hat sich jedoch gegen eine Technik-Debatte ausgesprochen. Seiner Ansicht nach sollte eine langwierige Diskussion um die Regularien unter allen Umständen vermieden werden.

"Ich hoffe, dass es nicht zu einem Umschreiben der Regeln wie im Vorjahr kommt. Das war ziemlich kompliziert und hat für viel Verärgerung gesorgt", sagte er. Vielmehr sei es wichtig, dass die Regeln befolgt würden, betonte Neale. In diesem Punkt könne FIA-Rennkommissar Charlie Whiting auf die volle Unterstützung von McLaren zählen. "Konstanz bei den Regeln ist das, was die Teams und der Sport brauchen. Wir müssen uns bemühen, dass sie eingehalten werden, anstatt sie ständig neuzuschreiben", erklärte der Brite. "Wir haben zusammen mit Charlie wirklich hart daran gearbeitet, herauszustellen, was erlaubt ist und was nicht. Er kann auch in Zukunft mit unseren Beistand rechnen."

Zu dem offensichtlich illegalen Motor-Mapping von Red Bull wollte sich Neale kein Urteil erlauben. "Wir wissen nicht, was Jo Bauer am Sonntag zu dem Schritt veranlasst hat", meinte er; räumte aber ein: Die FIA hätte sich sicherlich nicht an die Stewards gewendet, wenn sie nicht ernsthafte Bedenken gehabt hätte." Auch ob Red Bull beim Großen Preis von Ungarn nun weniger konkurrenzfähig sei, konnte er nicht sagen. "Wir wissen nicht, welchen Anteil der Renault-Motor an der Leistung hat. Aus diesem Grund können wir nicht sagen, wie sich die Veränderungen auf die Performance auswirken", erläuterte Neale und fügte hinzu: "Aber ich weiß, dass wir nicht die einzigen sind, die das aufmerksam beobachten werden.