Jean-Eric Vergne verteidigte Sebastian Vettels viel diskutiertes Überholmanöver gegen Jenson Button in Hockenheim. "Ich hätte das Gleiche wie Sebastian getan", betonte er bei Servus TV. "Button hätte ihm da mehr Platz lassen müssen. Ich hätte genauso reagiert und halte es für keinen Fehler." Die diversen Animositäten zwischen den Teams, wie zuletzt beim Thema Motormapping, würde man als Fahrer hingegen kaum verfolgen, betonte der Franzose. Was Lewis Hamiltons Attacke auf Vettel anging, hatte er jedoch eine klare Meinung: "Wenn man eine Runde zurückliegt, lässt man die da vorne ihr Rennen fahren. Hamilton hätte Vettel ja auch treffen können."

Mit seiner Debütsaison zeigte sich Vergne einigermaßen zufrieden, auch wenn es nach einem guten Saisonstart zuletzt schleppend lief. Vor allem im Qualifying gebe es noch viel Luft nach oben. "Insgesamt ist es aber nicht die erhoffte Performance", gab er zu. Da sich Toro Rosso momentan hinter den Mittelfeldteams Sauber, Williams und Force India befindet, sei es zudem sehr schwierig, in die Punkteränge zu fahren. "Wir arbeiten hart mit dem Team und ich hoffe, dass bald noch gute Updates ans Auto kommen", zeigte er sich für die zweite Saisonhälfte optimistisch.

Nach Mark Webbers Vertragsverlängerung bei Red Bull ist ein Aufstieg des Franzosen vorerst vom Tisch, was für ihn aber ohnehin kein Thema war. "Die Zukunft heißt im nächsten Jahr Toro Rosso", hielt Vergne fest, der laut eigenen Angaben sowieso nicht so weit nach vorne blicke. "Ich hoffe, wir können am Ende der Saison schon ein gutes Auto aufbauen und noch ordentlich Punkte holen", lauteten seine nächsten Ziele.

Auch Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko zeigte sich mit der bisherigen Performance des 22-Jährigen recht zufrieden. "Er hat gut begonnen, kam dann aber in eine Phase, in der er zu viel wollte", analysierte der Österreicher. "In den Rennen ist er sehr konstant, während er in der Qualifikation zu viel versucht. Im Großen und Ganzen sind wir mit ihm und Daniel Ricciardo aber ganz zufrieden."