Für Heikki Kovalainen ist der Deutschland GP am kommenden Wochenende etwas ganz Besonderes, denn der Finne bestreitet sein 100. Formel-1-Rennen. "Das ist ein guter Meilenstein, und ich freue mich, dass ich das mit einem wirklich guten Team und vielen Freunden im Paddock feiern kann", erklärte er. Zudem genießt der Caterham-Pilot die Atmosphäre an der Strecke.

"Ich kann mich erinnern, dass, als ich für McLaren fuhr, ich an der Mercedes-Tribüne vorbeifuhr und die Fans Schilder mit meinem Namen hochhielten - das ist ziemlich cool und auch wenn es in diesem Jahr andere Namen sein werden, die sie hochhalten, so werde ich doch immer herzlich willkommen geheißen", schwärmte er.

Nicht ganz so begeistert ist Kovalainen vom aktuellen Streckenlayout des Hockenheimrings. "Sie war einmal die Formel-1-Strecke mit dem längsten Vollgas-Anteil, aber seitdem dies abgeschafft wurde, braucht man ein Auto, das sowohl über gute Traktion für die langsamen Kurven als auch guten Top-Speed verfügt, um vor Kurve sechs überholen zu können", meinte er.

Ziel von Caterham sei es, auf dem Hockenheimring die Updates, die das Team bereits in Silverstone am Auto hatte, zu verbessern. "Wir haben definitiv nicht so viel aus ihnen herausholen können, wie wir uns erhofft hatten, vor allem wegen der geringen Fahrzeit im Trockenen. Hoffentlich erwischen wir einen trockenen Freitag, damit wir die Setup-Möglichkeiten durcharbeiten und mehr Speed erschließen können, von dem wir wissen, dass er vorhanden ist", gab Kovalainen zu Protokoll, der jedoch unabhängig vom Wetter von einem guten Wochenende ausgeht.

Teamkollege Vitaly Petrov betonte, dass die Strecke sehr technisch ist und es eine Herausforderung darstellt, das richtige Setup zu finden. "Das wird für uns besonders wichtig sein, da wir die Zeit auf der Strecke benötigen, um die Updates aus Silverstone zu verbessern. Die grundlegenden Verbesserungen sind da, aber wir müssen an der aerodynamischen Balance arbeiten und dann wird jeder sehen, was uns das gebracht hat", so Petrov.

"Eines der wirklich guten Dinge an Deutschland ist die Atmosphäre, die in Hockenheim besonders positiv ist. Die Strecke ist immer voller Fans und diese ähneln den Briten sehr - sie wissen viel über den Sport", erklärte der Russe. "Der ganze Kurs ist gut und wenn man den richtigen Platz auswählt, dann kann man viel von der Runde sehen, aber einer der besten Plätze an der Strecke ist der Stadionteil. Vielleicht maskiere ich mich eines Tages, um zu sehen, wie es wirklich ist inmitten der Fans", meinte Petrov. Die Maskierung sei nötig, weil er ansonsten wohl nicht mehr zurückkehren würde.

Mark Smith, der technische Direktor bei Caterham, betonte, dass die beiden aufeinanderfolgenden Rennwochenenden in Deutschland und Ungarn Caterham die Möglichkeit bieten sollten, wieder das Leistungsniveau zu zeigen, was sich das Team für diesen Teil der Saison vorgenommen hat.

Zuletzt fuhr das Team 2010 auf dem Hockenheimring. "Das Team hat sich seitdem deutlich entwickelt und wir können realistisch darauf schauen, mit ein paar Autos vor uns zu kämpfen", erklärte er. "Technisch gesehen geht es in Hockenheim nur um das Mittelmaß. Der Bremsverschleiß und die Bremskühlung sind mittelstark, das Downforce-Level ist zwischen mittel und hoch und die Belastungen für den Motor und das Getriebe liegen im mittleren Bereich."