"Es war ein komplizierter Tag, denn die Strecke war sehr nass und für uns ist das nicht einfach, denn unter diesen Bedingungen leiden wir besonders", fasste HRT-Teamchef Luis Perez-Sala den Freitag in Silverstone zusammen. Testfahrer Dani Clos, der in der ersten Trainingssitzung den Boliden von Narain Karthikeyan übernahm, konnte dem allerdings nicht zustimmen.

"Ich bin sehr glücklich, dass ich den F112 wieder fahren konnte, denn wir hatten eine gute Session trotz des Regens", strahlte der Spanier, der 23 Runden absolvierte. "Wir konnten ein paar positive Schlüsse ziehen und ich persönlich habe die Zeit im Auto genossen. Das wichtigste ist, dass ich weitere Kilometer in einem Formel-1-Boliden gesammelt habe und dass in verschiedenen Bedingungen. Ich habe mich mit jeder Runde verbessert, während die Strecke immer schlechter wurde. Das Team hat einen tollen Job gemacht und ich bin sehr zufrieden."

Der Teamchef war mit der Leistung seines Schützlings ebenfalls zufrieden. "Dani saß zum zweiten Mal im Auto und hat einen guten Job gemacht", befand Perez-Sala. Narain Karthikeyan, der am Nachmittag wieder in seinem Cockpit Platz nehmen durfte, konnte seinen acht Trainingsrunden dagegen nicht viel Positives abgewinnen. "Heute hatten wir typisch englisches Wetter. Es war eine komplette Überschwemmung und deshalb konnten wir nicht viel Sinnvolles tun", stellte er fest.

Dabei war besonders für den Inder die Testzeit wertvoll. "Der Teil der Strecke von Kurve eins bis fünf ist neu für mich, weil ich hier letztes Jahr nicht gefahren bin. Deshalb müssen wir sichergehen, dass ich vor dem Qualifying etwas fahren kann", betonte er. "Hoffentlich haben wir morgen die Chance, mehr Kilometer abzuspulen, um besser vorbereitet ins Qualifying gehen zu können, wo ich meine gute Performance aus Valencia bestätigen möchte", ergänzte Karthikeyan, der sich im Qualifying zum Europa GP vor Marussia-Pilot Charles Pic qualifizieren konnte.

Pedro de la Rosa absolvierte wie sein Teamkollege nur eine der beiden Sessions - allerdings aus einem anderen Grund. "Heute Morgen sind wir in nassen Bedingungen gefahren und haben alles getestet, was wir testen wollten. Deshalb wollten wir in der zweiten Session kein Risiko eingehen, da die Bedingungen nicht optimal waren und weil wir außerdem nur drei Sätze Regenreifen für das gesamte Wochenende zur Verfügung haben", erklärte er. Somit absolvierte der Spanier am Freitag gerade einmal neun Runden in der Vormittagssession.

"Morgen im Qualifying wird es, wenn die Bedingungen ähnlich sind, darauf ankommen, eine komplett freie Runde zu erwischen, ohne Verkehr und ohne viel Wasser auf der Strecke", wusste er. "Heute haben wir uns in Silverstone bei feuchten Bedingungen akklimatisiert und das war das Ziel."

Teamchef Perez-Sala stand hinter der Entscheidung seines Piloten, die Nachmittagssession zu streichen und blickte bereits auf den Qualifying-Samstag. "Pedro ist am Nachmittag nicht gefahren, aber seine Runden am Morgen haben ausgereicht, um das zu testen, was getestet werden sollte. Deshalb kann man sagen, dass die Mission erfolgreich war und wir jetzt an morgen denken."