Am Samstag waren die hängenden Köpfe der Fernando-Alonso-Fans nicht zu übersehen. Nur Rang elf im Qualifying und seine WM-Konkurrenten Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in der ersten Startreihe. Nur 24 Stunden später stand die Welt im spanischen Hafen aber Kopf, als Alonso sich den vollkommen unerwarteten Sieg in Valencia sicherte - seinen ersten in der Hafenstadt. Zudem blieben sowohl Vettel als auch Hamilton ohne Punkte, womit Alonso nun 23 Zähler Vorsprung vorweisen kann.

"Es ist schwer in Worte zu fassen, wie ich mich momentan fühle", schilderte der Doppelweltmeister mit leicht beschlagener Stimme. "Einen Grand Prix Zuhause zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes." Erst einmal gelang ihm dieses Kunststück - 2006 mit Renault in Barcelona. "Ich werde diesen Tag nie vergessen."

Richtigen Parkplatz ausgesucht

Den Jubel der tausenden rot gekleideten Fans konnte der Ferrari-Star sogar länger als gewollt genießen, denn er schaffte es nicht mehr, seinen F2012 an die Box zurückzufahren. "Ich hatte Probleme mit dem Auto und musste es deshalb abstellen. Aber es war genau der richtige Platz, um stehen zu bleiben", bezog sich Alonso nochmals auf seine Fans. "Das ist in Bezug auf die Emotionen sicher einer meiner größten Siege. Einfach mit nichts zu vergleichen."

Fernando Alonso sicherte sich den ersten Sieg in Valencia, Foto: Sutton
Fernando Alonso sicherte sich den ersten Sieg in Valencia, Foto: Sutton

Möglich gemacht hätte diesen einmaligen Triumph die Unvorhersehbarkeit des Sports. Es ginge aber auch darum, alles unter einen Hut zu bekommen und in Bezug auf die Strategie, den Start und Manöver auf der Strecke keine Fehler zu machen. "Nach dem Qualifying gestern, hätte ich niemals gedacht, ein gutes Resultat zu erzielen, oder um das Podium oder ähnliches zu kämpfen."

Das Glück auf unserer Seite

Tatsächlich hatte der Ferrari-Pilot gleich am Start eine Berührung mit Romain Grosjean, die auch anders hätte enden können. Während der 30-Jährige am Samstag aber noch bemängelte, das Glück nicht gepachtet zu haben, wendete sich im Rennen das Blatt. "Heute war das Glück auf unserer Seite und ich habe gewonnen."

Dabei wäre der Ferrari-Star auch mit weniger bereits überglücklich gewesen. "Als ich an dritter Stelle hinter dem Safetycar lag, sagte ich, hoffentlich kommt jetzt die karierte Flagge und genoss meine Freude über das Podest", verriet der Spanier. "Nur zwei Runden später überholte ich Grosjean beim Restart und Vettel fiel aus. Ab diesem Zeitpunkt war es ein sehr langes Rennen."

Wie der Pilot, so der Teamchef. Denn auch Stefano Domenicali hatte nach dem Qualifying-Ergebnis am Samstag einige Schweißperlen auf der Stirn. "Es war ein unglaubliches Rennen und für mich persönlich ist es wichtig, dass wir die Pace halten konnten", verriet der Italiener, der von einer beindruckenden Leistung sprach.