Seit Ewigkeiten treffen sich die Teamchefs zu ausgeprägten Kaffeekränzchen in abgetrennten Räumlichkeiten. In der vergangenen Woche war es wieder einmal soweit - die Themen: wie funktionierte die Formel 1, wie soll sie in Zukunft aussehen und vor allem wie wird sie noch kostengünstiger?

Derzeit steht vor allem der Punkt Chassiskosten im neuen Kostenbeschränkungsabkommen auf der Tagesordnung. Aber auch die Motorendiskussion wirft bereits ihre Schatten voraus. "Die Kosten für den Antriebsstrang werden sich ab 2014 dramatisch erhöhen", betont Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. Dann sollen die neuen Turbo-V6-Motoren in der Formel 1 ihr Debüt geben. Die erhöhten Kosten für die neuen Motoren, das Energierückgewinnungssystem und die Batterien könnten das Budget von Toro Rosso sprengen.

"Ich mache mir etwas Sorgen um die kleinen Teams", betont HRT-Teamchef Luis Perez Sala. "Die großen Teams reduzieren ihre Budgets, aber bei uns ist das nicht so einfach." Ihm ist bewusst, dass die Kosten für Kundenmotoren in den vergangenen Jahren um das Vier- oder Fünffache gesunken sind, doch ist es ihm auch wichtig, dass das Kostenniveau auch in Zukunft so bleibt.

Norbert Haug erwartet, wie in den vergangenen Wochen bereits mehrfach angesprochen, zunächst eine kleine Erhöhung der Kosten, die sich dann aber über einen gewissen Zeitraum von fünf Jahren einpendeln und ausgleichen werden. Die Rufe nach einer Verschiebung des neuen Motorenreglements versteht Haug nicht. "Eins ist sicher: wenn wir das machen, müssen wir ein Jahr länger ein Parallelprogramm fahren und dafür werden die Kunden bezahlen."

Vor einigen Jahren hätten die Kosten für die Kundenmotoren in der Formel 1 noch weit mehr als 30 Millionen betragen. "Diesen Betrag haben wir gesenkt und das muss auch erwähnt werden", so Haug. "Wir können über die Aerodynamik und vieles mehr diskutieren. Es gibt viele Bereiche, in denen wir Geld sparen können, aber einen neuen Motoren zu entwickeln und zu bauen verschlingt Geld - wenn auch viel weniger als beim letzten, dem V8-Motor."