Ferrari ist nach dem schwachen Saisonstart mittlerweile gut in Fahrt gekommen, so dass Fernando Alonso sogar die WM-Tabelle anführt. Luca di Montezemolo, der Präsident des italienischen Rennstalls, zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden, merkte jedoch an, dass es eine große Herausforderung sei, Jahr für Jahr ganz vorne mitzufahren.

"Wir waren immer an der Spitze", sagte er. "Es ist in diesem Sport schwierig, zu gewinnen, aber noch schwerer, konstant an der Spitze zu stehen." Zu Beginn des Jahres war Montezemolo enttäuscht, da der F2012 nicht seinen Erwartungen entsprach, doch die harte Arbeit des Teams habe sich bezahlt gemacht. "Ich habe volles Vertrauen in Stefano Domenicali, mit dem ich in die Zukunft investiert habe", stärkte Montezemolo seinem Teamchef den Rücken.

"Alonso ist fantastisch und auch von Massas Wochenende in Monaco war ich sehr angetan", fuhr er fort. "Ich zähle darauf, dass er unseren Konkurrenten wertvolle Punkte wegnimmt." Dennoch sei noch viel Arbeit zu verrichten, da Montezemolo noch nicht zufrieden ist. "Vor einiger Zeit habe ich eine Nachricht an alle Teammitglieder geschickt, in der ich betont habe, dass Siege nur von uns alleine abhängen", verriet der Italiener.

"Jeder muss alles geben und wir müssen perfekt sein", ist der Anspruch Ferraris klar. "Jeder von uns muss in seinem eigenen Job die Pole Position erreichen", fuhr Montezemolo fort und betonte zudem, dass man das Auto weiterhin verbessern müsse. "Ich bin sehr glücklich darüber, wie das Team reagiert hat."

Keine Gedanken über die Fahrerpaarung

Über die Fahrerpaarung für das kommende Jahr macht sich der mächtige Mann bei Ferrari hingegen noch keine Gedanken. "Momentan konzentriere ich mich auf alles, abgesehen davon", gab er zu. "Wir werden es später sehen. Alonso ist der beste Fahrer der Welt. Einer der Fahrer wie Lauda und Schumacher, die in meinem und Ferraris Leben große Bedeutung hatten", verriet Montezemolo. "Er hat alle Voraussetzungen, um zu gewinnen, aber wir müssen das Auto weiter verbessern."

Von Felipe Massa erwartet sich der 64-Jährige eine bessere zweite Saisonhälfte. "Lasst uns nicht vergessen, dass er 2008 in Brasilien die Ziellinie als Champion überquert hat, nur um von Hamilton noch verdrängt zu werden", gab er zu bedenken, um sich sofort wieder Alonso zuzuwenden. "Alonso hat eine fantastische Einstellung: Wie Schumacher weiß er, wie man mit dem Team eng zusammenarbeitet, auch in schwierigen Momenten. Das Ziel liegt nun darin, sich für Kanada zu steigern."